Schwer krebskranke Menschen aus dem Pinzgau und dem Tiroler Oberland können im Lebensraum Tageshospiz in Leogang am Montag und Donnerstag tagsüber betreut werden. Um die medizinische Versorgung kümmern sich eine Ärztin, drei Schwestern und ausgebildete mobile Palliativ-Mitarbeiterinnen, die ehrenamtlich arbeiten.
Team aus Ärzten, Schwestern und Palliativ-Mitarbeitern
„Die Betroffenen auf ihrem Weg zu begleiten schafft eine Lebensqualität für sie. Wir sind im Grunde für die Lebensfreude zuständig. Wenn ich weiß, dass morgen bereits alles anders sein kann, dann gestalte ich meinen Tag ganz anders – das motiviert mich. Wenn ich Menschen sehe, die so ein Schicksal haben, dann wird mir alles noch bewusster und ich überlege mir gut, wie ich meinen Tag verbringe“, sagt Helene Mayr, Einsatzleiterin im Pinzgau von der Hospiz-Bewegung Salzburg.
Betroffener: „Sie vermitteln einem das Gefühl, dass man nach wie vor ein Mensch ist“
Den Mensch bis zum letzten Moment Mensch sein lassen, für ihn da sein und zuhören und die medizinische Versorgung sicherstellen, das ist der Anspruch der Mitarbeiter. Sie versuchen, jeden Tag für die Menschen im Tageshospiz zu einem guten Tag zu machen.
Wenn Fred Gebesmaier vom Tageshospiz spricht, dann nennt er es „sein Paradies“. Der 76-jährige Saalfeldener (Pinzgau) hat Lungenkrebs – die Diagnose er sei austherapiert, wollte er nicht hinnehmen, ebenso wenig wie den Rat, in ein Hospiz zu gehen. „Ich habe gesagt, was soll ich in einem Hospiz machen – ich will nicht sterben. Jetzt bin ich aber draufgekommen, dass das Angebot hier wunderbar ist. Du bekommst das Gefühl vermittelt, dass du noch immer ein Mensch bist“, schildert Fred Gebesmaier.
Große Nachfrage nach Tageshospiz Leogang
Österreichs erstes Tageshospiz im ländlichen Raum befindet sich in Leogang (Pinzgau). Im Juni 2020 hat es den Betrieb aufgenommen – rund ein Jahr später ist der Bedarf an Pflegeplätzen enorm.
„Arbeit im Tageshospiz lehrt, Tag bewusst zu gestalten“
Die Betreuung ist eine wesentliche Entlastung für die Angehörigen und ein wichtiger Austausch auch für die Betroffenen selbst. „Sie haben eine Auszeit von ihrem Ablauf zu Hause und sie kennen sich bereits untereinander und hier ist bereits ein Miteinander entstanden. Sie freuen sich aufeinander und geben sich auch Halt“, schildert die ehrenamtliche Hospiz-Begleiterin Christine Seer. Das Hospiz-Team im Leogang soll erweitert werden, ehrenamtliche Mitarbeiter sind jederzeit willkommen.