Gericht

Polizist vor Gericht: Drogenlieferung falsch dokumentiert?

Ein Salzburger Polizist ist Montag vor Gericht gestanden, weil er einen Hinweis auf die Lieferung von hunderten Kilos Heroin falsch dokumentiert haben soll. Der Fall macht den schwierigen Umgang mit Hinweisen deutlich, die von „Vertrauenspersonen“ an Ermittler geliefert werden. Das Verfahren wurde auf Dezember vertagt.

Der Verdächtige bestreitet die Vorwürfe. Vertrauenspersonen und deren Informationen sind zum Beispiel bei Drogenermittlungen von unschätzbarem Wert. So kommt die Polizei an Daten aus kriminellen Kreisen. In diesem Fall soll ein Vertrauensperson aus Bosnien erzählt haben, dass hunderte Kilo an Heroin auf dem Weg nach Salzburg seien. Solch einem Hinweis muss die Polizei natürlich nachgehen.

Anklage wirft falsche Zeugenaussage vor

Der zuständige Ermittler soll laut Anklage den Hinweisgeber aber geschützt und so getan haben, als sei die Information von der bosnischen Polizei gekommen. Falsche Beurkundung und falsche Zeugenaussage wird ihm deshalb vorgeworfen.

Der angeklagte Polizist beteuert am Montag vor Gericht seine Unschuld. Der allererste Hinweis auf diesen Tippgeber sei tatsächlich von der bosnischen Polizei gekommen. Doch der Informant hatte Aufenthaltsverbot in Österreich, die Kontaktaufnahme war kompliziert, trotzdem musste man den Hinweis selbstverständlich ernst nehmen. Das alles habe er korrekt dokumentiert, so der Angeklagte.

Richtiger Umgang mit Informanten schwierig

Aber dieses Gerichtsverfahren zeigt, wie schwierig der Umgang mit Vertrauenspersonen für die Polizei ist – wem glaubt man? Wie balanciert man als Ermittler in diesem kriminellen, aber unverzichtbaren Informantenfeld? Klar ist, eine Lieferung in dieser Größe wurde in Salzburg nie aufgedeckt und ist vermutlich auch nie hier eingetroffen.

Vertagt

Der Prozess gegen den Polizisten wurde am Montag vertagt. Im Dezember soll weiterverhandelt werden.