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Wachdienste: Kritik an fehlender Ausbildung

Während es in Deutschland bereits seit 2002 eine dreijährige Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit gibt mit der Möglichkeit zum Abschluss einer Meisterprüfung, hinkt Österreich hier bislang hinterher. Eine Berufsausbildung für Sicherheitspersonal ist zwar angedacht, die Finanzierung aber noch offen, kritisieren Branchenvertreter.

Der Geschäftsführer des Salzburger Sicherheitsunternehmens Cultcrew, Ingo Hufnagl, hat zuletzt den Rupertikirtag in der Stadt Salzburg betreut und betont, es wäre auch in Österreich wichtig, einen Lehrberuf für die Schutz-und Sicherheitsbranche einzuführen. Schließlich erfordere jede einzelne Tätigkeit umfangreiches und spezielles Fachwissen, „da wir in unserer Branche sowohl Geldwerttransporte fahren, Banken und Kliniken bewachen, an den Eingängen die 3G-Kontrollen betreuen, aber auch Kaufhausdetektive und Personenschützer haben und in verschiedensten Bereichen wie Bahn- und Luftfahrtsicherheit oder Asylheime tätig sind“, sagt Hufnagl.

Finanzielle Mittel für Berufsausbildung fehlen

Die bessere Qualifizierung von Sicherheitsfachkräften sei in Österreich zwar seit langem geplant, umgesetzt wurden die Pläne bisher nie, sagt der Geschäftsführer des Österreichischen Wachdiensts (ÖWD) Hans Georg Chwoyka. „Aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind die Bewachungsunternehmen nicht in der Lage diese Investitionen in die öffentliche Sicherheit allein aus eigener Kraft zu tragen“, so Chwoyka.

Im aktuellen Regierungsprogramm von ÖVP und Grünen sei jedenfalls ein Bekenntnis zur Schaffung von klaren und verbindlichen Qualitätsstandards für das Bewachungsgewerbe enthalten. Dem Wirtschaftsministerium habe man zudem bereits ein Konzept für einen neuen Lehrberuf namens „Guarding Management“ übermittelt, sagt Chwoyka.