Das Zentrum der Tennengauer Bezirksstadt Hallein wurde durch den reißenden Kothbach besonders hart getroffen. Die Überschwemmungen im Juli beschädigten dort etwa 300 Wohngebäude – mit einer Schadenssumme von zwölf Millionen Euro. 149 Anträge sind bisher beim Katastrophenfonds eingereicht worden. 80 Prozent davon seien bereits erledigt, heißt es vom Land Salzburg.
Harte Zeit für westlichen Oberpinzgau
Zudem traf das Hochwasser im Juli die Gemeinden Neukirchen am Großvenediger, Bramberg, Stuhlfelden, Uttendorf, Niedernsill (alle Pinzgau) und Kuchl (Tennengau) besonders stark.
Bei landesweit insgesamt 73 Unternehmen entstanden Schäden von insgesamt elf Millionen Euro. Dazu kamen 2.200 Hektar landwirtschaftliche Flächen, wo Schäden von 5,6 Millionen entstanden. Rund zwei Millionen Euro waren es bei ländlicher Infrastruktur wie Güter- und Forstwegen, Brücken und Zufahrten.
Auch Pongau schwer getroffen
Im August haben die Unwetter an 230 Gebäuden im Pongau ihre Spuren hinterlassen. Betroffen waren vor allem St. Johann, Wagrain, Flachau und Altenmarkt. Beim Katastrophenfonds schätzt man die Schadenssumme auf elf Millionen Euro. Überflutungen und Muren haben auch Betriebe, landwirtschaftliche Flächen und die Infrastruktur beschädigt. Der Bahnhof in Krimml (Pinzgau) wurde gleich dreimal von Muren verwüstet.
Landesrat verteidigt Investitionen
Die enormen Investitionen in den Hochwasserschutz und die Wildbachverbauung haben laut dem zuständigen Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) Schäden in noch viel größerem Ausmaß verhindert: „Gleichzeitig ist aber deutlich geworden, dass ein hundertprozentiger Schutz nicht möglich ist.“
Proteste im Oberpinzgau
Allein im Oberpinzgau seien im vergangenen Jahrzehnt rund 100 Millionen Euro in die Hochwasservorsorge investiert worden, so Schwaiger. Dort fordern jetzt neun Gemeinden in einer auferlegten Petition einen besseren Hochwasserschutz an der Salzach und in den Tauerntälern. Dafür sollten auch Schutzbauten im Nationalpark errichtet werden.