Schulkinder der Volksschule Lingenau halten Abstand voneinander im Klassenzimmer
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Politik

Lehrermangel führt zu Kampf ums Personal

Der Mangel bei Arbeitskräften greift in Salzburg nun auch auf Pflichtschulen über. Es fehlen an Volks- und Mittelschulen 25 Vollzeit-Lehrkräfte. Nun gibt es Gerangel um Fachleute auch hier – nach Kindergärten, Pflegebereichen, Gastronomie, Industrie und Transportwesen. Schulen werben sich Lehrer ab. Die SPÖ kritisiert die Landesregierung.

Mittlerweile suchen die Direktionen von Mittelschulen und Kindergärten unter Volksschullehrerinnen zusätzliches Personal – im Pinzgau zum Beispiel für den Einsatz in Mathematik und Physik.

Debatte der Landesrätinnen

Für Bildungslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) ist das eine bedenkliche Entwicklung: „Natürlich versucht jeder Direktor, dass er in seiner Schule entsprechendes Personal hat. Es ist natürlich rechtlich möglich, aber fachlich nicht klug, wenn man Volksschullehrerinnen in Mittelschulen unterrichten lässt. Wir müssen andere Wege finden.“

Dass für die Kinderbetreuung und die Kindergärten zuständige Landesrätin Andreas Klambauer (NEOS) schlug vor kurzem auch den Einsatz von Volksschullehrerinnen in Kindergärten vor.

Das mache die Lage nicht besser, sagt Bildungslandesrätin Gutschi: „Ich habe mit ihr gesprochen. Wir gehen nicht davon aus, dass Volksschullehrerinnen in den Kindergärten arbeiten werden. Es gibt nämlich auch an Volksschulen zu wenig Personal und keine Wartelisten für Jobs.“

„Mehr Studenten, mehr Überstunden“

Gutschi will lieber Lehramtsstudenten suchen, die einspringen sollen. Daneben könne man noch Lehrer zu mehr Überstunden motivieren, so die Politikerin.

Heftige Kritik der SPÖ

Die Vorschläge der Landesrätin seien bestenfalls eine kurzfristige Lösung, kritisiert Stefanie Mösl, Bildungssprecherin der oppositionellen SPÖ im Salzburger Landtag: „Auf lange Sicht ist das nur Symptombekämpfung. Die Landesregierung solle angesichts des Lehrermangels alarmiert sein und echte Lösungen liefern.

In den letzten Jahren seien sukzessive Stunden für die Schulen gestrichen worden und die Direktoren hätten Mühe, das Pflichtprogramm durchzubekommen: „Neben weniger Unterrichtszeit, die zur Verfügung steht, müssen diese auch noch mehr Aufgaben aus den Familien abdecken. Daher fordern wir schon lange mehr Unterstützung durch die Schulpsychologie und der Schulsozialarbeit. Außerdem braucht es mehr Personal für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf – und zwar nicht nur im Unterricht, sondern auch in der Nachmittagsbetreuung.“