Im Salzburger Gemeinderat gibt es derzeit eine Mehrheit aus ÖVP, FPÖ, NEOS und Liste Salz, die gegen Umbenennungen von NS-belasteten Straßennamen ist. Argumentiert wird, dass eine Umbenennung dem Versuch einer Auslöschung der Geschichte gleichkomme und man daher lieber die belasteten Straßennamen erhalten und die Geschichte per Zusatztafeln illustrieren solle.
Bewährtes Modell aus Deutschland
Markus Grüner-Musil von der Grünen Bürgerliste könnte sich auch einen Kompromiss vorstellen: „Es gibt in Deutschland bereits interessante Modelle, wie man mit Umbenennungen umgeht. Ein Modell, das mir sehr gut gefällt, ist, dass die Ehre eines Straßenamens einer Person zukommt, die Vorbild für unsere Gesellschaft ist. Gleichzeitig wird mit einer Zusatztafel die Geschichte dieses Straßennamens erklärt: wie hat die Straße vorher geheißen und warum wurde sie geändert.“ Das würde auch das Argument von FPÖ, ÖVP und NEOS entkräften, dass man die Geschichte auslöschen wolle, so Grüner-Musil.
Die Historikerkommission der Stadt schlägt in ihrem Bericht die Umbenennung von 13 belasteten Straßennamen vor. Im November soll darüber endgültig entschieden werden.