Josef Thorak Thorakstraße – In der seit Jahren geführten Debatte, wie die Stadt Salzburg mit Straßennamen zu Ehren von Nationalsozialisten, SA- und SS-Leuten umgeht, hat Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) nun eine knappe politische Mehrheit gegen Umbenennungen beisammen. Offenbar soll keine einzige umbenannt werden. Das sorgt weiter für heftige Kritik.
Gerald Lehner
Gerald Lehner
Politik

Grüne weiter für die Umbenennung von NS- Straßen

Einen neuen Vorschlag, wie in der Landeshauptstadt Straßen umbenannt werden können, deren Namen mit einer NS-Vergangenheit belastet ist, gibt es jetzt von den Salzburger Grünen. Die Mehrheit im Gemeinderat ist aber derzeit gegen eine Umbenennung.

Im Salzburger Gemeinderat gibt es derzeit eine Mehrheit aus ÖVP, FPÖ, NEOS und Liste Salz, die gegen Umbenennungen von NS-belasteten Straßennamen ist. Argumentiert wird, dass eine Umbenennung dem Versuch einer Auslöschung der Geschichte gleichkomme und man daher lieber die belasteten Straßennamen erhalten und die Geschichte per Zusatztafeln illustrieren solle.

Bewährtes Modell aus Deutschland

Markus Grüner-Musil von der Grünen Bürgerliste könnte sich auch einen Kompromiss vorstellen: „Es gibt in Deutschland bereits interessante Modelle, wie man mit Umbenennungen umgeht. Ein Modell, das mir sehr gut gefällt, ist, dass die Ehre eines Straßenamens einer Person zukommt, die Vorbild für unsere Gesellschaft ist. Gleichzeitig wird mit einer Zusatztafel die Geschichte dieses Straßennamens erklärt: wie hat die Straße vorher geheißen und warum wurde sie geändert.“ Das würde auch das Argument von FPÖ, ÖVP und NEOS entkräften, dass man die Geschichte auslöschen wolle, so Grüner-Musil.

Die Historikerkommission der Stadt schlägt in ihrem Bericht die Umbenennung von 13 belasteten Straßennamen vor. Im November soll darüber endgültig entschieden werden.