Eine Männerfaust.
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Chronik

Mehr Gewaltdelikte werden angezeigt

Seit Mai gibt es in Salzburg einen Anstieg bei den Anzeigen von Körperverletzungen und gefährlichen Drohungen, teilt die Polizei mit. Das Salzburger Gewaltschutzzentrum hat nach eigenen Angaben heuer schon 200 Anfragen mehr als im Vorjahr, bei denen um Rat und Hilfe gebeten wurde.

Einige Bluttaten sorgten in den letzten Wochen und Monaten für großes Aufsehen – wie der Fall eines Bosniers, der seine Exfrau ermordete und sich dann selbst tötete. Oder der 83-jährige Tamsweger, der am vergangenen Wochenende seine 80-jährige Frau mit dem Umbringen bedrohte.

„Vertrauen in die Polizei gewachsen“

Immer mehr bekannte Fälle seien aber kein Indiz dafür, dass die Gewalt insgesamt zunehme. Es zeige sich eher, dass die Hemmschwelle sinke, Gewaltdelikte anzuzeigen, sagt Christina Riezler vom Gewaltschutzzentrum: „Die Menschen trauen sich leichter, die Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das Vertrauen in die Polizei ist auch gewachsen. Und die Einrichtungen zur Beratung werden immer präsenter.“

Schwerpunkt bei Arbeit mit Schülern

Wichtig sei hier auch, dass über Gewaltdelikte in den Medien berichtet werde. Dadurch würden mehr Menschen sensibler gegenüber den Vorstufen von Gewalt oder deren Beginn. Die Polizei in Salzburg setzt auf Präventionsteams. Diese arbeiten mit Schülern, um besonders die Jugend auf die Problematik aufmerksam zu machen.