Der Schriftzug Insolvenz steht auf einem Tisch zwischen Scrabble-Buchstaben
APA/dpa-Zentralbild
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Wirtschaft

Warnung vor mehr Firmenpleiten

Trotz des neuen Wirtschaftsbooms nach dem Ende der Lockdowns warnen Kreditschützer vor zu viel Euphorie. Die Insolvenzstatistik zeige zwar wenige Konkurse in den ersten drei Quartalen 2021. Ein Grund für langfristigen Optimismus sei das aber nicht, so die Experten.

Die Wirtschaft hat sich in Salzburg und Österreich schneller von den Lockdowns erholt, als Fachleute das erwartet haben. Die Zahlen seien erfreulich, heißt es. Verglichen mit den drei Quartalen des Vorjahres 2020 sei die Zahl der Firmenpleiten in Stadt und Land Salzburg heuer fast um die Hälfte zurückgegangen – von 174 auf 90. Das sei nach Vorarlberg der stärkste Rückgang in ganz Österreich.

Fachleute sehen Trend zum Negativen

Der Rückgang in Salzburg ist doppelt so stark wie im Durchschnitt von ganz Österreich. Das hat der Gläubigerschutzverband Creditreform analysiert. Dessen Geschäftsführer Gerhard Weinhofer sieht die Lager aber nicht nur optimistisch. Betrachte man nur die Insolvenzzahlen der vergangenen drei Monate, dann zeige sich schon eine Trendumkehr, so der Fachmann.

Nur wegen der verlängerten Hilfsmaßnahmen des Staates sei die Zahl der Firmeninsolvenzen von einem historischen Tief zum nächsten Tief immer weiter gesunken, so Weinhofer. Sobald die Beihilfen beendet sind, würden die Insolvenzen wieder auf das Maß steigen, das in den Jahren vor den Lockdowns üblich gewesen sei.

Bundesweit offenbar 2.500 Firmen gefährdet

In einer Analyse für Creditreform hat der Universitätsprofessor und Betriebswirtschafter Walter Schwaiger von der TU Wien berechnet, dass 2.500 Unternehmen bundesweit insolvenzgefährdet seien – wenn die Regierung die Hilfszahlungen beendet und wieder voll die Steuern bezahlt werden müssen.