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Flugbild: Gerald Lehner
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POLITIK

Forderung: „Flächenwidmung nicht auf Gemeindeebene“

Die neue Ausstellung „Boden für alle“ zeigt den hohen Bodenverbrauch beim Bauen. Österreich liege seit Jahren im Spitzenfeld Europas, sagen Ziviltechniker. Die Schau in ihrer Salzburger Standesvertretung zeigt Rezepte gegen die Zersiedelung und fordert eine neue Regelung der Flächenwidmung.

In Salzburg ist über Jahrzehnte der Bodenverbrauch vor allem durch den Tourismus stark angestiegen – durch viele Hotelprojekte, Chalet-Dörfer und Zweitwohnsitze.

Damit überhaupt gebaut werden kann, brauche es die Widmungen durch Gemeinden, sagt Ausstellungsgestalterin Karoline Mayer vom Architekturzentrum Wien: „Wir sind für uns zu dem Schluss gekommen, dass die Flächenwidmung nicht auf Gemeindeebenen stattfinden sollte. Diese Ansicht teilen sehr viele Fachleute und auch Bürgermeister.“

Lokale Zuständigkeit als Motor für Spekulation?

Für den hohen Flächenverbrauch sorge auch der anhaltende Trend zum Einfamilienhaus. Jede Stunde würden in Österreich 2,6 neue Gebäude entstehen – zwei Drittel davon seien Einfamilienhäuser, sagt Franz Seidl, Vizepräsident der Salzburger Ziviltechnikerkammer: „Wir haben in Salzburg auch Gemeinden, die für ein Einfamilienhaus drei Parkplätze vor. Das tun sie dann auch für Wohnungen. Das ist unsäglich und sollte künftig nicht mehr gemacht werden.“

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Die neue Ausstellung „Boden für alle“ zeigt den hohen Bodenverbrauch beim Bauen. Österreich liege seit Jahren im  Spitzenfeld Europas, sagen Ziviltechniker. Pro Tag gehe eine Fläche von 18 Fußballfeldern verloren. Die Schau in den Räumen ihrer Salzburger Standesvertretung zeigt Gründe für den Bodenverbrauch und Rezepte dagegen.
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Die neue Ausstellung „Boden für alle“ zeigt den hohen Bodenverbrauch beim Bauen. Österreich liege seit Jahren im  Spitzenfeld Europas, sagen Ziviltechniker. Pro Tag gehe eine Fläche von 18 Fußballfeldern verloren. Die Schau in den Räumen ihrer Salzburger Standesvertretung zeigt Gründe für den Bodenverbrauch und Rezepte dagegen.
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Seekirchen mit der Fischach im Salzburger Flachgau Alpenvorland Dorferneuerung Raumplanung Raumordnung Bauland Grünland Zersiedelung Landgemeinden Gemeinde Landgemeinde Landflucht
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Berndorf mit Grabensee Flachgau Dorf Dorfzentrum Dorferneuerung Raumplanung Raumordnung Gemeinde Gemeindepolitik Alpenvorland
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Gleichzeitig zu viel und zu wenig Bauland

Ein großes Problem sei bereits gewidmetes Bauland, das für Spekulationen gehortet, aber nicht bebaut werde. Daraus ergebe sich das so genannte „Baulandparadoxon“. Es gebe dann gleichzeitig zu viel und zu wenig Bauland, so die Expertin Mayer: „In gut gelegenen und zentrumsnahen Gegenden bleibt viel Bauland leer. Und die Gemeinden müssen dann für junge Familien weit draußen wieder Bauland widmen. Die Zufahrtsstraßen bringen dann wieder mehr Bodenverbrauch.“

Expertin schlägt Zertifikat-System vor

Daneben zeige die Ausstellung auch Rezepte gegen den Flächenverbrauch, sagt Mayer. Sie schlägt ein Modell mit Zertifikaten vor, bei dem beschränkte Bodenflächen zwischen Akteuren gehandelt werden können. Pro Gemeinde solle es eine begrenzte Anzahl von Zertifikaten geben: „Wer mehr Boden verbrauchen will, muss mit einer anderen Gemeinde handeln oder durch Renaturierung als Ausgleich wieder mehr Boden verfügbar machen.“

Wer sich intensiver mit dem Thema befassen will, kann die Ausstellung „Boden für alle“ noch bis Ende Oktober in der Salzburger Ziviltechnikerkammer besuchen – Bayerhamerstraße 14, 5020 Salzburg. Diese ist auch für Oberösterreichs Ziviltechniker zuständig.