„Ich bin heute 105 Jahre alt und immer noch am Leben, obwohl ich in meinem Leben schon viele Male gestorben bin.“
Mit diesen Worten leitete der Überlebende von vier Konzentrationslagern jenen Film ein, der einen in zwei Stunden durch Marco Feingolds Leben führt. Den ganzen Film über erzählt Feingold selbst, fast durchgehend in schwarz-weißem neutralen Setting, von seiner Jugend im Kaiserreich, über den Anschluss bis zu den Gräueltaten die er mit ansehen musste:
„Wenn so eine Mutter das mitmachen musste, was ihr in den nächsten paar Minuten zu sehen bekommt. Wie man ihren Säugling an einer Wand zerschellt – da hört sich alles auf.“
Klare Worte findet Marco Feingold im Film auch für die mangelnde Aufarbeitung nach dem Krieg: „Das war Entnazifizierung in Österreich wo einer den anderen entschuldigt hat, wo einer für den anderen eingestanden ist – na der war harmlos.“
„Marco Feingold- ein jüdisches Leben“
Insgesamt ist der Film ein erschütterndes Zeugnis eines der letzten Zeitzeugen über die Zeit des Nationalsozialismus. Kinostart von „Marco Feingold – Ein jüdisches Leben“ ist am 1. Oktober.