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Waltraud Langer neue ORF-Landesdirektorin

Der ORF-Stiftungsrat hat Donnerstag die vom designierten ORF-Generaldirektor Roland Weißmann vorgeschlagenen Führungskräfte für die Landesstudios bestellt. Neue Landesdirektorin im ORF Salzburg wird die bisher in Wien tätige ORF-Hauptabteilungsleiterin Waltraud Langer. Sie stammt aus Mittersill (Pinzgau).

Langer löst mit Jahresbeginn 2022 den bisherigen Landesdirektor Christoph Takacs ab und sieht der neuen Aufgabe „mit großer Freude“ entgegen.

Sie freue sich, dass ihre langjährige Tätigkeit als ORF-Redakteurin mit dieser Ernennung gewürdigt werde, so die Pinzgauerin: „Es ist eine Art Heimkehr für mich. Ich will aus der Summe meiner umfangreichen Erfahrungen als unabhängige Journalistin und Führungskraft das Beste für Salzburg machen. Mehr Information, mehr TV-Regionaleinstiege, mehr digitale Angebote und mehr Kontakt zum Publikum. Die Marke Salzburg soll österreichweit gestärkt werden."

Waltraud Langer Weissmann
ORF
Langer und der künftige ORF-Generaldirektor Weißmann

Takacs wünscht „guten Start“

Der noch bis Dezember amtierende Landesdirektor Christoph Takacs zieht nach fünfjähriger Dienstzeit seine Bilanz: „Faktum ist, dass wir das Haus in Teamarbeit in vielen Bereichen zu einer ORF-internen Benchmark gemacht haben, bezüglich Digitalisierung beispielsweise, oder Nachhaltigkeit, Innovationen sowie den allgemeinen Kennzahlen."

Faktum sei auch, dass das ORF-Gesetz vorsehe, bei gleicher Qualifikation Bewerberinnen zu privilegieren, so Takacs: „Das ist zu respektieren. Ich habe Waltraud bereits gratuliert und ihr versichert, dass ich ihr jede Unterstützung zuteil werden lasse, damit sie einen guten Start in dieser neuen Funktion hat.“

Pinzgauerisch live
Es folgte der offiziellen Vorstellung am Donnerstag vor Journalisten in Wien noch ein besonderes Statement aus dem Munde der neuen Chefin, die aus einer Bergbauernfamilie von der Sonnseite des Salzachtales bei Mittersill (Oberpinzgau) stammt:

„Und oas mecht i enk a nu sogn. Wonn ebban moant, dass i neama Pinzgarisch ko, des stimmb sicha nit.“

(Und eines möchte ich auch noch hinzufügen. Wenn jemand meint, dass ich kein Pinzgauerisch mehr kann, dann stimmt das sicher nicht)

Langer ist die erste oberste Führungskraft in der Geschichte des ORF-Landesstudios, die im Land Salzburg bzw. „Innergebirg“ geboren und aufgewachsen ist.

„Mit Herz und Hirn arbeiten“

Sie bedanke sich beim bisherigen Landesdirektor Christoph Takacs, freue sich auf Salzburg und das Team des Landesstudios, betonte Langer im ersten TV-Interview nach Bekanntgabe ihres neuen Jobs: „Ich möchte unbedingt den Bereich Information ausbauen – in Radio, Fernsehen und Internet. Es gibt viele Ideen für regionale Themen, die ich österreichweit in den Fokus rücken will. Ich möchte die Relevanz von Salzburg in Österreich erhöhen und eine Landesdirektorin mit Herz und Hirn sein.“

Sie werde auch das Gespräch mit dem Publikum suchen, so Langer: „Ich werde auch zuhören, was sich das Publikum von uns erwartet.“

Landeshauptmann begrüßt Entscheidung

Er begrüße die Entscheidung des neuen ORF-Generaldirektors Roland Weißmann, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP): „Mit Waltraud Langer wird in Zukunft eine heimische und höchst kompetente Journalistin die Entscheidungen im ORF Landesstudio Salzburg treffen. Zudem steigt nun auch erfreulicherweise der Frauenanteil an der Spitze der Landesstudios.“

Langer seit 1988 beim ORF

Waltraud Langer hat Volkswirtschaft studiert und ist seit 1988 beim ORF. Beim Radio im ORF-Funkhaus Wien arbeitete die Pinzgauerin in der Innenpolitik- und der Wirtschaftsredaktion. Von 1992 bis 1994 – während der EU-Beitrittsverhandlungen – berichtete sie als ORF-Auslandskorrespondentin aus Brüssel. Nach ihrer Rückkehr nach Wien gestaltete sie als Mitglied der Wirtschaftsredaktion ihre TV-Beiträge für die „ZIB“ und das Wirtschaftsmagazin „Euro Austria“, Schwerpunkte: Europäische Union, Währungsunion.

Die Landesdirektoren Edgar Weinzettl (Wien), Werner Herics (Burgenland), Klaus Obereder (Oberösterreich), Karin Bernhard (Kärnten) ORF-Generaldirektor Roland Weißmann, Waltraud Langer (Salzburg), Esther Mitterstieler (Tirol), Robert Ziegler (Niederösterreich), Gerhard Koch (Steiermark) und Markus Klement (Vorarlberg) während eines Fototermins im Rahmen des ORF-Stiftungsrates am Donnerstag, 16. September 2021, im ORF-Zentrum in Wien.
APA/ROBERT JAEGER
Fototermin nach Sitzung des ORF-Stiftungsrates am Donnerstag, 16. September 2021, im ORF-Zentrum Wien. Von links: Landesdirektoren Edgar Weinzettl (Wien), Werner Herics (Burgenland), Klaus Obereder (Oberösterreich), Karin Bernhard (Kärnten), Generaldirektor Roland Weißmann, Waltraud Langer (Salzburg), Esther Mitterstieler (Tirol), Robert Ziegler (Niederösterreich), Gerhard Koch (Steiermark) und Markus Klement (Vorarlberg) …

Prominente Funktionen

Ab 2000 war Langer als TV-Moderatorin und Gestalterin der Börse-Nachrichten in der „ZIB“ um 13.00 Uhr tätig. 2001 wurde sie zur Ressortleiterin des Wirtschaftsressorts in der „ZIB 1“ bestellt, im Juni 2002 für alle „ZIB“-Ausgaben. Seit 2003 ergänzte sie den Journalisten-Pool bei der ORF-„Pressestunde“, und seit Mai 2005 moderierte sie zudem die Diskussionssendung „Offen gesagt“.

Mehrfach ausgezeichnet

2007 wurde Waltraud Langer zur Informationschefin von ORF 1 bestellt, seit Juli 2010 leitet sie die ORF-TV-Hauptabteilung Magazine. Sie hat auch mehrere Bücher geschrieben und wurde mehrfach ausgezeichnet – u. a. mit dem Horst-Knapp-Preis, dem René-Marcic-Preis und als beste Wirtschaftsjournalistin des Jahres 2007.