Chronik

Kreditfälschungen: Nun ermittelt Polizei

Raiffeisen Oberösterreich hat als neuer Mutterkonzern der Salzburger Hypobank die Ermittlungen über mutmaßliche Kreditfälschungen einer Mitarbeiterin mittlerweile der Polizei übergeben. Die Frau sei nach massiven Häufungen solcher Fälle entlassen worden, heißt es. Sie war 31 Jahre bei der Bank beschäftigt.

Die Salzburgerin soll zahlreiche Kreditkunden aus Deutschland erfunden, ihre Pässe und Lohnzettel gefälscht und das Geld in die eigene Tasche gesteckt haben. Es gehe insgesamt um rund drei Millionen Euro, heißt es.

Ab 2021 häuften sich die Fälle

„Wir haben alles aufgearbeitet, was aufzuarbeiten war. Jetzt liegt der Fall bei den Behörden“, sagt Michael Huber, Sprecher der Hypo-Salzburg-Mutter Raiffeisenlandesbank Oberösterreich. Zu den Delikten selbst, der Vorgehensweise der Frau und ihrer Verantwortung wollte er sich wegen der noch zu führenden strafrechtlichen Ermittlungen nicht äußern: „Fest steht, dass es in den ersten Jahren nur vereinzelt zu Vorfällen kam. Ab 2021 haben wir dann aber eine massive Häufung registriert.“

Fristlose Entlassung

Durch die Vielzahl der Fälle – auch deren genaue Zahl wollte die Bank nicht nennen – sei der Missbrauch dann im normalen Tagesgeschäft aufgefallen. Die Frau sei in der Folge fristlos entlassen worden, weil sie grob gegen interne Regelungen verstoßen habe. Die in einer Filiale der Bank tätige Angestellte soll dem Vernehmen nach für die von ihr erfundenen Kreditnehmer – sie stammten meist aus Deutschland – Verbraucherkredite abgeschlossen haben.

„Keine Kunden wurden geschädigt“

Alle Papiere der fiktiven Klienten, wie etwa Pässe oder Gehaltszettel, dürfte die Frau selbst gefälscht und das Geld in die eigene Tasche gesteckt haben. „Es sind dadurch keine Kunden geschädigt worden. Der Schaden liegt alleine bei der Bank selbst“, versichert Huber.