Die Gemeinde Saalbach Hinterglemm (Pinzgau) zog schon ihre Sommerbilanz. Dort war die heurige Sommersaison ein touristischer Rekordsommer, der sogar die Umsatzzahlen von 2019 um gut 18 Prozent übertraf.
Stadthotellerie weiter gebremst
Die Imlauer-Hotels in der Stadt Salzburg schrieben heuer zwar ein Umsatzplus von beachtlichen 85 Prozent gegenüber dem Vorjahr, aber an den Rekordsommer von 2019 komme man damit noch lange nicht heran, sagte Martin Gissel, der Generaldirektor für drei Hotels: „Wir sind knapp 35 Prozent hinter den Umsätzen geblieben, die wir in einem starken Sommer ohne Pandemie erzeugen konnten.“
Für September und Oktober gebe es in den Imlauer-Stadthotels bereits eine rege Buchungssituation im Tagungsgeschäft, allerdings werde hier sehr kurzfristig gebucht, so der Generaldirektor. Ob es eine gute Herbst-Winter-Saison für die Hotellerie in der Landeshauptstadt wird, hänge ganz klar von den Coronavirus-Maßnahmen der Regierung ab.
Hotels ohne saubere Tischtücher und Bettüberzüge
Heuer kam es zu noch nie dagewesenen Engpässen bei der Hotelwäsche, von Handtüchern über Tischwäsche bis hin zu Bettwäsche. Das sei die Auswirkung massiver Personalnot in der Branche, auch bei den Firmen, die Hotelwäsche verleihen, sagte Martin Gissel: „Die haben teilweise ganze Standorte schließen müssen, sodass sie gar nicht mehr in der Lage waren, diese Riesenwäscheberge von Hotels in der Stadt und am Land bewältigen zu können.“
Auch in den Imlauer-Hotels herrschte so ein großer Wäschemangel, dass der Hotelmanager Restriktionen einführen musste: „Wir mussten Minimalaufenthalte auf zwei Nächte setzen, damit wir mit der Wäsche durchkommen und die Gäste auf frischer Wäsche liegen konnten.“ Andere Hotels hätten etwa auch nur 60 Prozent der Gäste aufgenommen, obwohl sie locker mehr Buchungen gehabt hätten, so Gissel.
Hoteliers tauschten Überzüge für Polster und Decken
Aber die Hotels in Stadt und Land Salzburg halfen sich gegenseitig. Einige Hotelbetreiber durften zum Beispiel die Waschküche in fremden Hotels verwenden. Andere haben einfach untereinander Wäsche getauscht, erzählte Albert Ebner, Sprecher der Sparte Tourismus der Wirtschaftskammer: „Der eine hat genügend Kopfpolster gehabt und die anderen genügend Deckenbezüge, so haben sie sich gegenseitig ausgeholfen.“