Am 2. September startete dieser Zug in Lissabon. Seine Reise führt in diesem Herbst insgesamt über 20.000 Kilometer. Mit Ausnahme von Finnland und Irland tourt der Zug durch alle EU-Staaten. Endstation ist Paris am 7. Oktober. Die mehr als hundert Stationen dazwischen wollen Manager der beteiligten 40 Eisenbahnunternehmen nutzen, um die Bahn als besonders umweltfreundliches Transportmittel zu bewerben. Züge würden gerade einmal 0,4 Prozent des europaweiten Ausstoßes von C02 verursachen.

Vielerlei Schikanen gegen Bahnen angeprangert
Andererseits sollen laut Organisatoren die großen Probleme verdeutlicht werden, die die Mehrheit der Menschen davon abhalten würden, von privaten Autos auf Züge umzusteigen. So würden drei verschiedene Spurweiten innerhalb Europas, unterschiedliche Betriebsspannungen oder Bedeutungen von Signalen entlang der Strecken den Betrieb lähmen, heißt es. Dazu kämen viele verschiedene Tarifmodelle, die Passagiere abschrecken würden.
Landespolitik gefordert
Weil sich die Mehrheit der Reisenden aber bloß mit Werbung und verbesserten Angeboten nicht zum Umsteigen bewegen lassen wird, ist auch die Politik gefordert. Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) sprach sich für eine Attraktivierung der Bahn aus: „Das hat mit dem Preis und mit dem Angebot zu tun. Und da fallen mir einige Baustellen – im wahrsten Sinne des Wortes – ein, wo wir ansetzen können.“
Obwohl Salzburg österreichweit mit der Landesförderung für Schienengüterverkehr bereits Vorreiter ist, müssen Bahnreisen in Österreich und in der EU günstiger werden, forderte Andreas Matthä, ÖBB-Vorstandsvorsitzender. Man kooperiere auch mit den heimischen Tourismusverbänden, um möglichst viele Touristinnen und Touristen zum Zugfahren zu motivieren.

EU will CO2 sparen
Ein in der Politik prominenter Zugspassagier des Europe Expresses ist Kristian Schmidt, der Direktor für den Landverkehr in der EU-Kommission. Er lobte Österreichs Bahnsystem, wies aber auch darauf hin, dass das Ziel noch nicht erreicht sei. „Dieser Zug kommt als rollendes Labor direkt aus Lissabon und zeigt, dass das geht. Aber, wenn man schnell und ohne Zwischenhalte fahren will, müssen wir noch etliche Hürden überwinden. Wir wollen künftig Passagiere und Fracht von der Straße auf die Schiene verlagern, um Kohlendioxid zu vermeiden“, sagte der EU-Politiker. Die EU-Kommission verlange daher inzwischen auch Gebühren für den Ausstoß von Kohlendioxid.