Derzeit werden beim Pass Lueg die Abstandshalter auf den Leitungen montiert. Damit werden Schäden bei den Leiterseilen verhindert, sagte Fritz Wöber, Sprecher der Verbund-Tochterfirma APG: „Das ist der letzte Arbeitsschritt. Der Bereich Pass Lueg ist ein ganz spezieller Abschnitt. Hier treffen sich viele Wege der Infrastruktur. Es treffen sich die Tauernautobahn, die Salzachtal-Bundesstraße, die Eisenbahn und verschiedene Stromleitungen der ÖBB. Diese Herausforderungen müssen für reibungslose Arbeiten koordiniert werden.“
Die Arbeiten in schwindelerregender Höhe werden von Osttiroler Spezialisten durchgeführt. Bis November sollen die Bauarbeiten im Kernbereich beim Pass Lueg abgeschlossen sein.
Auf den riesigen Masten werden neben den 380 kV-Kabeln auch die der schon bisher vorhandenen 110 kV-Leitung parallel geführt. Dieser Teil der neuen Leitung soll schon bis Jahresende in Betrieb gehen. Laut dem APG-Sprecher sei man mit den Arbeiten im Zeitplan.
Freileitungsbau im Zeitplan
Insgesamt sind derzeit 40 Firmen an sechs Standorten in Salzburg mit den Arbeiten an der 380-kV-Leitung beschäftigt. Laut dem ABG-Sprecher wurden bisher rund 150 Masten errichtet. Das Gesamtprojekt liege in ganz Salzburg im Zeitplan, betonte Wöber. Bis 2025 soll dann die 380 kV-Leitung komplett fertig sein.
Daran würden auch die noch laufenden Enteignungsverfahren gegen Grundstückseigentümer im Tennengau und Flachgau nichts ändern. „Für uns von fairkabeln ist das nicht leicht“, sagte Initiator Franz Fuchsberger. „Wir haben uns ja gegründet, um darauf hinzuweisen, dass es auch ein Erdkabel gibt.“ Die Initiative fairkabeln will nun verstärkt auf Lobbyismus statt Protest setzen. Künftig wollen sie gemeinsam mit anderen Vereinen Politiker zu nachhaltigeren Planungen bewegen. Nächste Woche haben sie dafür eine Kundgebung geplant.