Coronavirus CoV Test wird in Labor ausgewertet
ORF
ORF
Chronik

Reiserückkehrer treiben Inzidenz in die Höhe

In der Stadt Salzburg liegt die Sieben-Tages-Inzidenz derzeit bei 187,9 – das ist ein weit höherer Wert als in allen anderen Bezirken des Landes. Als wesentlichen Grund nennen Fachleute Reiserückkehrer – nicht zuletzt Salzburger mit Migrations-Hintergrund, die auf „Heimaturlaub“ waren.

Die Urlauberwelle rollt – und mit ihr ganz offensichtlich auch wieder das Virus. Von 392 positiv getesteten Fällen in der Landeshauptstadt in der letzten Augustwoche waren 322 Reiserückkehrer – und davon wiederum rund 80 Prozent Menschen mit Migrationshintergrund.

Diese Menschen für eine Impfung zu erreichen, sei jetzt daher das Ziel, sagt Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner. „Wir wollen verstärkt versuchen, über die Religionsgemeinschaften an die Menschen heranzukommen, sie aufzuklären und bei ihnen auch positive Stimmung zu machen, sich doch impfen zu lassen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür, zu versuchen, diese Menschen für eine Impfung zu gewinnen.“

„Sprachbarriere als Hürde bei Anmeldungs-Procedere“

Dass es bislang mitunter schwierig war, Menschen mit Migrationshintergrund fürs Impfen zu erreichen, hätten Ärzte immer wieder erlebt, schildert Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz.

Petra Juhasz, Landessanitätsdirektorin
ORF
„Menschen mit Migrations-Hintergrund waren bisher schwer für eine Impfung zu erreichen“: Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz

„Ich habe diese Erfahrung auch selbst gemacht. Bei den offenen Impfstraßen war ich ja auch als Impfärztin im Einsatz und habe dort die Erfahrung gemacht, dass zu diesen Terminen auch sehr viele Personen, die der deutschen Sprache nicht so mächtig sind, und für die daher das übliche Anmeldungs-Procedere offenbar eine Hürde ist. Mit den offenen Impfangeboten haben wir für diese Zielgruppe doch schon viel getan.“

„Möglichst viele Reiserückkehrer zu Impfung motivieren“

Vor wenigen Wochen hatte der türkische Botschafter in Österreich bei einem Besuch in Salzburg seine Landsleute aufgefordert, sich impfen zu lassen. „Ich denke, man darf das nicht auf Menschen mit Migrationshintergrund beschränken. Vielmehr soll man sich damit an Alle richten, die jetzt aus dem Ausland zurückkehren. Da haben wir nämlich bundesweit die Erfahrung gemacht, dass dabei sehr oft eine Infektion mitgebracht wird.“

CoV-Schutzimpfung
ORF
Jetzt sollen möglichst viele Reiserückkehrer für eine Impfung gewonnen werden

„Daher sollte man alle Reiserückkehrer im Auge haben – egal, ob es sich um Rückkehrer aus dem Urlaub handelt oder um zugewanderte Menschen, die auf Heimatbesuch waren. Sie alle sollte man möglichst dazu motivieren, sich impfen zu lassen, sofern sie noch nicht geimpft sind“, betont Landessanitätsdirektorin Juhasz. Die meisten positiv getesteten Reiserückkehrer in der Stadt Salzburg kamen aus Bosnien, gefolgt vom Kosovo, der Türkei, Serbien und Kroatien.

Reiserückkehrer treiben Inzidenz in die Höhe

In der Stadt Salzburg liegt die Sieben-Tages-Inzidenz derzeit bei 187,9 – das ist ein weit höherer Wert als in allen anderen Bezirken des Landes. Als wesentlichen Grund nennen Fachleute Reiserückkehrer – nicht zuletzt Salzburger mit Migrations-Hintergrund, die auf „Heimaturlaub“ waren.