Spielautomaten werden abtransportiert
laumat.at / Matthias Lauber
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Chronik

Schwere Schläge gegen illegales Glücksspiel

Salzburg bleibt neben Wien und Oberösterreich ein Hotspot des illegalen Glücksspiels. Seit Anfang 2020 wurden laut Finanzpolizei allein in Salzburg neue Strafanträge mit Forderungen über 1,9 Mio. Euro ausgestellt. Fast 500 illegale Automaten wurden bei Razzien beschlagnahmt.

Die Herausforderungen bei Kontrollen würden immer größer, heißt es aus dem Ministerium. Die Betreiber von illegalen Glückspiellokalen würden sich nur sehr ungern in die Karten schauen lassen. Zutritt hätten oft nur Stammgäste – und die müssen vorher klingeln. Mit Gesichtskontrollen und Videoüberwachung soll behördlichen Besuchen der Überraschungseffekt genommen werden. Dann bleibe den Verdächtigen noch Zeit, um illegale Automaten vom elektrischen Netz und vom Internet zu trennen, sagen Ermittler.

Gesundheitliches Risiko für Fahnder

Für Beamte hätten Lokalbetreiber meist auch ein Willkommensgeschenk in Form von Nebel oder Reizgas, das beim Betreten versprüht werde. Ein guter Atemschutz sei bei Razzien daher Pflicht. Immer einfallsreicher würden auch die Verstecke der illegalen Spielautomaten, heißt es von der Finanzpolizei. Diese stünden schon lange nicht mehr nur in Hinterzimmern. Sie seien in Böden eingelassen, hinter Spiegeln oder Tapetentüren versteckt. Oft seien sie auch so gut verankert, dass nur Spezialfirmen den Abtransport schaffen.

Fast zehn Mio. Euro über Strafen kassiert

Trotz aller Hürden zeigt man sich im Finanzministerium mit der Bilanz des vergangenen Jahres zufrieden. Seit Anfang 2020 seien in Salzburg mehr als 460 illegale Glücksspielautomaten beschlagnahmt worden. 107 davon wurden im August vernichtet. Österreichweit seien seit dem Vorjahr 142 Strafanträge gestellt und Strafen über mehr als neun Millionen Euro beantragt worden – davon allein 1,9 Millionen in Salzburg.