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Land Salzburg / Franz Neumayr
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Gesundheit

Stöckl für Ende der Gratistests

Bislang hatte Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) in der Debatte über ein Ende der kostenlosen Coronavirus-Tests immer darauf verwiesen, dass es sie so lange geben wird, wie der Bund dafür aufkommt. Jetzt kann er sich ein Ende der Gratistests vorstellen.

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), aber auch der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ebenfalls ÖVP) und sein Parteikollege, der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer sprachen sich zuletzt für ein Ende der kostenlosen Coronavirus-Tests aus. Die Mehrheit der Bevölkerung habe „kein Verständnis, dass die Allgemeinheit für die permanenten Gratistestungen für Impfunwillige bezahlen soll“, so Mikl-Leitner in einem Interview mit dem ORF Niederösterreich.

Schützenhöfer fordert Rezeptgebühr für CoV-Tests

Für eine Kostenpflicht bei den Tests für Ungeimpfte sprach sich auch ihr LH-Kollege Hermann Schützenhöfer (ÖVP) aus der Steiermark aus. Er ist für einen einheitlichen Kostenbeitrag zumindest in der Höhe der Rezeptgebühr (6,50 Euro).

CoV-Tests laut Stöckl weiter notwendig

Auch Salzburgs Gesundheitsreferent Stöckl (ÖVP) zufolge, müsse man über das Ende der Gratistests nachdenken. Er will aber ebenfalls auf eine bundeseinheitliche Entscheidung warten. Es müsse zudem weiter Gruppen geben, die von der Kostenpflicht ausgenommen sind – etwa Personen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, Kinder unter 12 Jahren, für die es noch keinen zugelassenen Impfstoff gibt und für Menschen, wo die Behörden einen Test anordnen – etwa bei Symptomen oder wenn man als Kontaktperson eingestuft wurde.

Grundsätzlich müsse nämlich auf jeden Fall weiter getestet werden: „Die Testungen werden wir mit Sicherheit auch in Zukunft brauchen. Es ist ja so, dass man das Virus trotz der Impfung bekommen kann. Man ist nur mit der allergrößten Wahrscheinlichkeit vor einem Spitalsaufenthalt geschützt.“

SPÖ-Landeshauptleute: „Impfbereitschaft könnte sinken“

Die SPÖ-regierten Bundesländer zeigten sich zur Debatte zum Aus für Gratis-Corona-Tests eher skeptisch. Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sieht noch die Chance, die Impfquote durch freiwillige Teilnahme so zu erhöhen, dass die Pandemie durch Erreichen einer Herdenimmunität tatsächlich wirksam zurückgedrängt werden könne. „Solange die Zeit für effektive Überzeugungsarbeit genutzt werden kann, und die Situation insbesondere in den Intensivstationen der Spitäler es zulässt, sollten daher auch die Coronatests noch weiterhin kostenlos bleiben“, hieß es aus seinem Büro.

Auch im Burgenland ist ein Ende der Gratistests derzeit nicht in Sicht. Vielmehr werde laut Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) demnächst das Gratis-PCR-Testangebot „Alles Gurgelt“ ausgerollt. Außerdem soll die 3G-Regel im Land verstärkt kontrolliert werden, unter anderem weil sich die Gastronomie zunehmend wieder nach drinnen verlagert.

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) bekräftigte ebenfalls, dass in Wien vorerst kein Ende des Gratisangebots abzusehen sei. Ein Aus würde nicht unbedingt die Impfbereitschaft erhöhen, sondern vor allem die Testbereitschaft schwächen, so sein Argument. Wien hat kürzlich aber die Gültigkeitsdauer der Tests als 3-G-Nachweis reduziert. Konkret ist ein Antigen-Schnelltest, der in einer Teststraße oder in einer Apotheke durchgeführt wird, nur mehr 24 statt bisher 48 Stunden gültig. Bei PCR-Tests wurde die Frist von 72 auf 48 Stunden reduziert. Nur bei Kindern unter zwölf Jahren bleiben die bisherigen Zeitspannen bestehen.