Pasterze
ORF/Peter-Paul Hahnl
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Chronik

Abschmelzen der Gletscher geht weiter

Das Abschmelzen der Gletscher setzt sich in Salzburg auch heuer fort. Der viele Schnee auf den Bergen im vergangenen Winter hilft nichts, zeigen Daten des Gletscher-Monitorings der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.

Viel wichtiger als Schnee im Winter seien für die Gletscher Kaltluft-Einbrüche im Sommer, sagen die Forscher. Doch solche gebe es immer seltener. Überdurchschnittlich viel Schnee im Winter hilft nichts gegen die Gletscherschmelze, wenn die Sommer so warm sind.

Das zeigen die Daten des Gletscher-Monitorings der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik deutlich: So sind zum Beispiel bei den Gletschern rund um das Observatorium am Rauriser Sonnblick heuer im Winter zwischen zehn und 20 Prozent mehr Schnee gefallen als im Durchschnitt der vergangenen 20 Jahre. Doch jetzt im Sommer verlieren die Gletscher trotzdem soviel Eis wie in den letzten Jahren.

Für die Gletscher rund um das Sonnblick-Observatorium gibt es schon Messdaten für heuer – und die zeigen Verluste wie in den letzten, heißen Sommern. Durch das wärmer werdende Klima werde die Schmelze immer schneller, sagen die Forscher.

Pasterze seit 2010 einen Kilometer kürzer geworden

Die Gletscherschmelze geht also ungebremst weiter. Das können auch Besucher der Pasterze am Fuß des Großglockners quasi live betrachten. Zurzeit dokumentieren die Gletscherforscher der ZAMG die Pasterze am Fuß des Großglockners. Diese berühmte Gletscherzunge verliert stellenweise bis zu neun Meter Dicke pro Jahr. Seit 2010 ist sie um gut einen Kilometer kürzer geworden. In 40 Jahren werde von der Pasterze nichts mehr übrig sein, erwartet Gletscherforscher Neureiter.

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Die Messdaten von der Pasterze werden jetzt als nächstes erhoben. Doch die Veränderung ist auch ohne Geräte für Wanderer entlang des Gletschers einfach zu merken.

„Gletscher bräuchten Kaltluft-Einbrüche im Sommer“

Tendenziell beschleunige sich das Abschmelzen sogar, sagt Anton Neureiter, Leiter des Gletscher-Monitorings. Für eine Umkehr dieses Trends sieht der Forscher keine Anzeichen.

„Dafür bräuchten wir viele schneereiche Winter, und – was noch viel wichtiger ist – Kaltluft-Einbrüche im Sommer. Wenn nämlich der Gletscher im Sommer zum Beispiel eine Woche lang durch Schnee geschützt ist, dann heißt das, dass ein halber Meter Gletschereis nicht wegschmilzt. Kaltluft-Einbrüche im Sommer wären daher für die Gletscher extrem wichtig. Heuer hatten wir allerdings – als es die Unwetter in Hallein gab – auch im Sonnblick auf 3.100 Meter Seehöhe Regen“, erläutert Neureiter.

Abschmelzen der Gletscher setzt sich fort

Das Abschmelzen der Gletscher setzt sich in Salzburg auch heuer fort. Der viele Schnee auf den Bergen im vergangenen Winter hilft nichts.