Stau
ORF/ Michael Hufnagl
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Verkehr

Mehr Reiseverkehr: Land will Geld vom Bund

Salzburgs Verkehrs-Landesrat Stefan Schnöll (ÖVP) fordert jetzt vom Bund eine Kostenbeteiligung für Abfahrtssperren entlang der Tauernautobahn (A10). Durch das wieder gestiegene Verkehrsaufkommen habe die Autobahngesellschaft ASFINAG ja höhere Mauteinnahmen, sagt Schnell.

Auch an diesem Wochenende werden wieder große Reiseströme erwartet. So betrug der Zeitverlust bei der Fahrt Richtung Süden auf der Tauerautobahn am Samstagvormittag rund eineinhalb Stunden.

Im Großraum Salzburg staute es sich laut dem Autofahrerklub ÖAMTC auf der West Autobahn (A1) von der Grenze Walserberg über den Knoten Salzburg (A1/A10) bis auf die Tauern Autobahn (A10) Höhe Puch. Von der deutschen A8 kommend reichte eine Blechlawine vor der Grenze etwa acht Kilometer zurück.

30 Prozent mehr Autos auf der A10 als 2020

Der Verkehr vor dem Ofenauer Tunnel (A10) wurde Richtung Süden blockabgefertigt, der Verkehr stockte rückreichend bis Bad Vigaun. Erst im Laufe des Samstagnachmittag löste sich der Stau Richtung Süden auf. So viele Staus und intensive Reisewellen wie heuer hat es in Salzburg laut dem ÖAMTC noch nie gegeben. Laut dem Land Salzburg sind auf der Tauernautobahn um mehr als 30 Prozent mehr Autos unterwegs als im Vorjahr.

Wohl ein letztes Wochenende rollt die Reisewelle aus Bayern Richtung Süden und bring viel Verkehr auf der Tauernautobahn (A10) beim Walserberg, bei der Baustelle zwischen Kuchl und Golling (Tennengau) und in weiterer Folge bei der Tunnelkette Werfen, Flachau, Flachauwinkl (alle Pongau) und dem Tauerntunnel.

Abfahrtssperren bremsen Automassen nicht

So viele Stauwochenenden wie heuer waren es laut ÖAMTC noch nie. Denn durch den eingeschränkten Flugverkehr würden jetzt umso mehr Reisende auf das Auto umsteigen. Den klassischen „Reisesamstag“ gebe es nicht mehr, der Verkehr ist von Freitag bis Sonntag durchgängig stark, so die ÖAMTC-Sprecherin. Auch das Land Salzburg bestätigt, dass mehr auf den Straßen los ist als vergangenes Jahr. Das Verkehrsaufkommen auf der Tauernautobahn sei heuer um mehr als 30 Prozent gestiegen. Rechnet man die Landesstraßen dazu, betrage der Anstieg gar mehr als 60 Prozent, heißt es vom Land.

Staus und Ausweichverkehr in den Gemeinden entlang der Tauernautobahn waren zuletzt trotz Abfahrtssperren das gewohnte Bild an den Wochenende. Weil mehr Verkehr auch mehr Einnahmen für die ASFINAG bedeutet, fordert das Land nun vom Bund, sich an den Kosten für die Kontrollen der Abfahrtssperren zu beteiligen.

Landesrat: „Bund soll bei Abfahrtssperren mitzahlen“

Für die ASFINAG bedeutet dieses gestiegene Verkehrsaufkommen pro Reisewochenende Mauteinnahmen von rund 2,5 Millionen Euro, rechnet man beim Land Salzburg vor. Auf der anderen Seite lässt man das Land bei den Kontrollen der Abfahrtssperren und den damit verbundenen Kosten alleine. Hier müsse der Bund umdenken, fordert der Salzburger Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP).

„Aus meiner Sicht ist es jetzt wichtig, dass man die Kosten gemeinsam zumindest teilt oder alternativ mehr Exekutivkräfte zur Unterstützung anbietet.“ Denn die Belastung sei so hoch, dass das Land mit den Mitteln nicht mehr auskomme. Außerdem fordert Schnöll von der ASFINAG einige Autobahnabfahrten baulich zu adaptieren, um die Kontrollen besser durchführen zu können. Bei einem Transitgipfel, der Ende September stattfinden soll, soll auch geprüft werden, ob man bei erhöhtem Verkehrsaufkommen den Pannenstreifen freigeben kann.

Mehr Reiseverkehr: Land will Geld vom Bund

Salzburgs Verkehrs-Landesrat Stefan Schnöll (ÖVP) fordert jetzt vom Bund eine Kostenbeteiligung für Abfahrtssperren entlang der Tauernautobahn (A10).