In der Neuinszenierung von „Tosca“ singt der Hirtenknabe seine Arie in einem Waisenhaus, kurz bevor Hauptdarsteller Cavadarossi seinen Abschiedsbrief an Tosca schreibt. Daniel Fussek zu seiner Rolle: „Wenn ich bei der Unterbühne bin, dann denke ich mir, oh Gott schau, dass das jetzt gut läuft.“
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kinder in Opernproduktionen eingebunden werden. Sehr ungewöhnlich ist jedoch, dass Daniel Fussek erst seit drei Monaten Teil des Salzburger Festspiel- und Theaterkinderchors ist: „Ich habe in einem Zeitungsartikel gelesen, dass sie noch Chormitglieder suchen. Meine Oma hat mich dann gefragt, ob ich das wirklich machen möchte, weil ich da ganz gut reinpasse. Und dann habe ich mich dafür angemeldet.“

Solist ohne Gesangsausbildung
Der Elfjährige stieg sofort zum Solisten auf, und das ohne Gesangsausbildung. Das Talent liegt wohl in der Familie, wie der Schüler erklärt: „Ich singe schon seit dem Kindergarten. Mit meinem Papa singe ich daheim auch sehr oft. Wenn ich mit dem Fahrrad oder Skateboard unterwegs bin, singe ich auch.“

Regisseur spricht von Glücksfall
Manchmal gibt es Naturtalente, Sterne, die einfach vom Himmel fallen. Für „Tosca“-Regisseur Michael Sturminger ist Daniel Fussek genau so ein Glücksfall, er sei geboren, um auf der Bühne zu stehen: „Wenn man Daniel danach fragt, ob er ein bisschen nervös ist, dann wird er sagen, er ist ein bisschen nervös. Aber er ist in Wirklichkeit nicht nervös. Der macht das, dann geht er wieder und passt. Das ist jedenfalls der Eindruck, den er auf mich macht. Genau das ist es, was man braucht.“

Am Samstag steht Daniel Fussek neben Anna Netrebko als Hirtenjunge auf der Bühne des großen Festspielhauses. Das ist übrigens auch die Rolle, mit der Cecilia Bartoli einst als 9-Jährige ihr Debüt feierte.
Naturtalent: 11-jähriger Tosca-Sänger
Mit der Arie des Hirtenjungen in Tosca gibt der 11-Jährige Daniel Fussek aus Wals-Siezenheim sein Debüt bei den Salzburger Festspielen