Bahnhofsbereich von Krimml/Wald im Pinzgau nach Murenabgang
ORF/Gerald Gundl
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Chronik

Wald: Dritter Muren-Großeinsatz in drei Tagen

Das Unwetter Montagabend hat den Einsatzkräften in Wald im Pinzgau den dritten Muren-Großeinsatz innerhalb von drei Tagen gebracht. Diesmal waren die Schäden am größten. Der Bereich rund um den Bahnhof Krimml wurde verschüttet und musste evakuiert werden.

Der Bereich rund um den Endbahnhof der Pinzgaubahn im Gemeindegebiet von Wald sei eine „kritische Stelle“, sagte Manfred Pongruber vom Katastrophenschutz der Bezirkshauptmannschaft Zell am See: Drei Mal in drei Tagen wurde dieser Bereich von Vermurungen getroffen.

Montagabend wurde das Gebiet großräumig evakuiert, „weil Menschenleben in Gefahr waren.“ Zur schnellen Räumung der Gefahrenstellen wurde ein Assistenzeinsatz des Bundesheeres angefordert. Eine Garnitur der Pinzgauer Lokalbahn ist verschüttet, sie muss mit schwerem Gerät befreit werden.

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Bahnhofsbereich von Krimml/Wald im Pinzgau nach Murenabgang
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Verschütteter Zug vor dem Bahnhof Krimml/Wald im Pinzgau
Bahnhofsbereich von Krimml/Wald im Pinzgau nach Murenabgang
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Bahnhofsbereich von Krimml/Wald im Pinzgau nach Murenabgang
Verschütteter Zug im Bahnhofsbereich von Krimml/Wald im Pinzgau nach Murenabgang
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Verschütteter Zug im Bahnhofsbereich von Krimml/Wald im Pinzgau nach Murenabgang
Bagger im verschütteten Bachbett der Krimmler Ache bei Wald im Pinzgau bzw. Krimml
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Oberhalb des Bahnhofs mussten Bagger Schutt aus dem Bachbett der Krimmler Ache räumen
Bagger im verschütteten Bachbett der Krimmler Ache bei Wald im Pinzgau bzw. Krimml
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Die Mure aus dem Breuergraben hatte den Lauf komplett verlegt
Bagger im verschütteten Bachbett der Krimmler Ache bei Wald im Pinzgau bzw. Krimml
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Für die Krimmler Ache muss jetzt ein neues Bett gegraben werden
Unterspülte Gleise, beschädigte Straße im Bahnhofsbereich von Krimml/Wald im Pinzgau nach Murenabgang
ORF/Gerald Gundl
Unterspülte Gleise, beschädigte Straße im Bahnhofsbereich von Krimml/Wald im Pinzgau nach Murenabgang
Schlamm im Bahnhofsbereich von Krimml/Wald im Pinzgau nach Murenabgang
ORF/Gerald Gundl
Schlamm im Bahnhofsbereich von Krimml/Wald im Pinzgau nach Murenabgang
Unterspülte Straße im Bahnhofsbereich von Krimml/Wald im Pinzgau nach Murenabgang
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Unterspülte Straße im Bahnhofsbereich von Krimml/Wald im Pinzgau nach Murenabgang
Weggerissene Straße im Bahnhofsbereich von Krimml/Wald im Pinzgau nach Murenabgang
ORF/Gerald Gundl
Weggerissene Straße im Bahnhofsbereich von Krimml/Wald im Pinzgau nach Murenabgang
Feuerwehrleute neben verschütteter Garnitur der Pinzgaubahn
Gerhard Obwaller
Feuerwehrleute neben verschütteter Garnitur der Pinzgaubahn
Verschüttete Garnitur der Pinzgaubahn in Wald im Pinzgau
Gerhard Obwaller
Es war die dritte Mure innerhalb von drei Tagen in diesem Bereich
Verschütteter Bahnhof Krimml in Wald im Pinzgau
Gerhard Obwaller
Diesmal ist der Schaden am größten
Verschütteter Bahnhof Krimml in Wald im Pinzgau mit Garnitur der Pinzgaubahn
WLV
Der Zug muss mit schwerem Gerät geborgen werden
Beschädigte Gleise der Pinzgaubahn bei Wald im Pinzgau
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Beschädigte Gleise der Pinzgaubahn bei Wald im Pinzgau Dienstagvormittag
Beschädigte Gleise der Pinzgaubahn bei Wald im Pinzgau
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Beschädigte Gleise der Pinzgaubahn bei Wald im Pinzgau

Am Montag „stärkster Murenstoß in den letzten drei Tagen“

„Wir wären am Montag eigentlich guter Hoffnung gewesen, dass wir diese große Katastrophensituation eigentlich gut im Griff hätten“, sagte Michael Obermoser (ÖVP), Bürgermeister von Wald im Pinzgau. „Und am Abend ist wieder so eine Gewitterfront gekommen, die es in sich gehabt hat. Wir haben am Montag den stärksten Murenstoß in den letzten drei Tagen gehabt.“ Der Schuttkegel sei 500 Meter lang und bis zu zehn Meter hoch, sagte Obermoser. Das Bachbett der Krimmler Ache wurde durch die Mure aus dem Breuergraben komplett verlegt.

Jetzt bemühen sich die Einsatzkräfte, „ein Ersatzbachbett für die Krimmler Ache zu schaffen“, sagte Obermoser. „Damit sich in der kommenden Nacht nicht wieder so etwas ereignet. Wir bemühen uns, die Krimmler Landesstraße wieder einspurig freizubringen, damit die Basisinfrastruktur wieder hergestellt ist.“

Die Schäden an Straße, Bahn und Gebäuden seien jedenfalls „immens“, betonte der Bürgermeister. „Das kann man zurzeit noch nicht abschätzen, weil noch sehr viel Schuttmaterial darüberliegt. Das werden wir erst in ein paar Tagen feststellen können.“ Auch oberhalb des Bahnhofsbereichs waren die Bagger am Dienstag wieder bei der Arbeit, um die Schuttmassen zu entfernen.

Unwetterbericht aus Wald im Pinzgau

Gerald Gundl (ORF) meldet sich aus Wald im Pingau, wo es drei Tage hintereinander Murenabgänge gab. Ob die Schäden abschätzbar sind und welche Hilfsmaßnahmen es gibt, erläutert Gundl.

Einsätze bereits Samstag- und Sonntagabend

Bereits in der Nacht auf Samstag hatte es in dem Bereich einen Zivilschutzalarm nach mehreren Murenabgängen gegeben – mehr dazu in Wald: Häuser nach Murenabgängen geräumt (salzburg.ORF.at; 15.8.2021). Auch Sonntagabend gab es Einsätze nach einem Gewitter – mehr dazu in Oberpinzgau: Neuerlich heftige Gewitter (salzburg.ORF.at; 16.8.2021).

Nicht nur in Wald seien die Beschädigungen groß, sagte Bezirkshauptmann Bernhard Gratz Dienstagvormittag: „In der Nacht haben die heftigen Niederschläge wieder große Schäden, vor allem an Straßen und Infrastrukturen verursacht, die aktuell vor Ort begutachtet und behoben werden. Wir als Behörde, die Einsatzkräfte und natürlich auch die Bevölkerung stehen in dieser schwierigen Situation zusammen.“

Unwetter im Oberpinzgau

Ausmaß der Unwetterschäden im Oberpinzgau

St. Johann im Pongau, Dienten weitere Hotspots

Landesweit war der Schwerpunkt der Einsätze dagegen im Pongau bzw. in Dienten. Hier wurde ein Reisebus in einen Bach gespült. In der Pongauer Bezirkshauptstadt St. Johann wurde Zivilschutzalarm ausgerufen, die Ortszentren von Wagrain und Altenmarkt standen teilweise unter Wasser – mehr dazu in Unwetterschäden: „Aufräumen wird Wochen dauern“ (salzburg.ORF.at; 17.8.2021).