Orchester Ricardo Muti
Marco Borrelli
APA/FRANZ NEUMAYR
Kultur

Goldenes Ehrenzeichen an Riccardo Muti verliehen

Stardirigent Riccardo Muti ist am Sonntag in Salzburg mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet worden. Die Verleihung erfolgte nachträglich zum 80. Geburtstag des Dirigenten.

Muti zählt zu den größten Dirigenten der Gegenwart und ist seit mittlerweile fünf Jahrzehnten ein fixer Bestandteil der Salzburger Festspiele. Riccardo Muti habe durch sein Schaffen nachhaltig Festspielgeschichte geschrieben und sich in unzählige Herzen in und außerhalb Salzburgs hineindirigiert, sagte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) bei der Verleihung. Seit 1971 stand der Maestro nicht weniger als 270 Mal auf und vor der Salzburger Festspielbühne. Einzig sein Mentor Herbert von Karajan leitete hier noch mehr Konzerte und Opern.

Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Riccardo Muti bei der Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens der Republik Österreich
APA/FRANZ NEUMAYR
Riccardo Muti bekam das Goldene Ehrenzeichen von Landeshauptmann Wilfried Haslauer verliehen

„Beeindruckende Konstante der Kulturlandschaft“

„Seine hohe Musikalität, seine Leidenschaft, sein unerbittlicher Perfektionsanspruch machen ihn zur beeindruckenden Konstante in einer von oberflächlichen Events bedrohten Kulturlandschaft“, sagte Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler. „Muti ist ein Star im leuchtenden Sinne des Wortes“, bedankt sie sich im Namen des Direktoriums der Salzburger Festspiele. Der Dirigent sei dem Gründungsauftrag der Salzburger Festspiele nach Qualität als jährlich neu zu erinnernder Anspruch schon seit einem halben Jahrhundert geradezu idealtypisch gerecht geworden.

Bereits in der Kindheit sei Riccardo Muti am Klavierspielen interessiert gewesen, betonte das Land Salzburg am Sonntag per Aussendung. Nach dem Gymnasium begann er ein Studium für Klavier und Philosophie in seiner Heimatstadt Neapel. Es folgte die Ausbildung in Komposition und Dirigieren im Mailänder Verdi-Konservatorium, die er mit Auszeichnung absolvierte. Die Initialzündung von Mutis großartiger internationaler Karriere fand im Jahr 1967 als Sieger des Guido-Cantelli-Wettbewerbs für Dirigenten statt.

Festspiel-Debüt 1971 mit „Don Pasquale“

Im Sommer 1971 holte Herbert von Karajan den „Geheimtipp der jungen Dirigentengeneration“ für Donizettis „Don Pasquale“ erstmals nach Salzburg. Seither begeisterte Muti Jahr für Jahr die Massen, beispielsweise 1982 bei Mozarts Oper „Cosi fan tutte“, bei „Aida“ 2017 und auch heuer mit Beethovens „Missa Solemnis“. Auch außerhalb der Salzburger Festspiele ist Muti ein gefragter Orchesterleiter, unter anderem führte er die Wiener Philharmoniker bereits sechs Mal durch das Programm des traditionellen Neujahrskonzerts, zuletzt 2021.