Rennrollstuhlfahrer Thomas Geierspichler beim Training
Chaluk – Nothing Like Austria
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Sport

Paralympics: Salzburger bei Zielen vorsichtig

Bei den Paralympischen Spielen in Tokio sind heuer zwei Salzburger dabei: Triathlet Günther Matzinger und Rennrollstuhlfahrer Thomas Geierspichler. Obwohl die beiden insgesamt bereits zwölf Paralympics-Medaillen gewonnen haben, sind sie diesmal bei den Zielen vorsichtig.

Der ehemalige Leichtathlet Günther Matzinger holte in bei den Paralympics in London 2012 über 400 Meter und 800 Meter bereits zwei Goldmedaillen. Sein Trainingsumfang hat sich nun aber mehr als verdoppelt – denn in Tokio debütiert der 34-jährige Salzburger im Triathlon: „Das primäre Ziel ist, dass ich einfach ein sehr guten Wettkampf abliefere“, sagt Matzinger. „Wofür es dann am Ende reicht, ist schwer zu sagen. Es gibt vier Athleten, die habe ich noch nie geschlagen. Bei den anderen geht es hin und her. Eine Medaille wäre also schon sehr, sehr ambitioniert.“

Günther Matzing beim Triathlon
Thomas Kaserer
Günther Matzinger tritt heuer im Triathlon an

Rennrollstuhl-Athlet Thomas Geierspichler wird in Tokio im 1.500-Meter- und 400-Meter-Bewerb Ende August an den Start gehen. Der 45-jährige Anifer holte bei den Paralympics bereits zweimal Gold. Eine ähnliche Leistung werde durch den Trend, die Behinderten-Klassen zusammenzulegen, immer schwieriger, kritisiert er auch vor seinen sechsten Paralympics: „2004 waren wir eine Klasse reiner Querschnittsgelähmter. Mittlerweile hauen sie bei uns Leute hinein, die nicht querschnittgelähmt sind. Und die querschnittgelähmten Tetraplegiker haben so viele Nachteile, dass das natürlich nach außen hin unrealistisch ist, da abzuliefern. Für mich tut das aber keinen Abbruch zur Leistung – ich werde mich voll hineinhauen und Gas geben.“

Leistungen bei Sommerspielen als Ansporn

Während der intensiven Trainingsphasen seien die Olympischen Sommerspiele in Tokio willkommene Abwechslung und zugleich Ansporn gewesen – wie etwa die überraschende Goldmedaille von Radfahrerin Anna Kiesenhofer, betont Geierspichler: „Das zeigt, was man erreichen kann, wenn man diesen Grundsatz ‚Alles ist möglich für den, der dran glaubt‘ einhält und einfach unbeirrt drauflos fährt und sich zutraut, dass man maximal abliefern kann.“

Für Günther Matzinger war der Auftritt eines Triathlon-Kollegen Motivation: „Es war ein großer Vorteil, dass der Lukas Hollaus aus Salzburg schon drüben war, seinen Auftritt gehabt hat. Wir tauschen uns da auch aus, was die Bedingungen angeht – Trainingsstätten, Vorbereitung.“

Salzburger Athleten mit vorsichtigen Zielen bei Paralympics

Kein mulmiges Gefühl wegen Pandemie

Auch die paralympischen Spiele werden im Schatten der Coronavirus-Pandemie stattfinden. Die Salzburger Ahtleten reisen aber nicht mit einem mulmigen Gefühl nach Japan: „Die ersten Delegationen sind schon dort in der Anreise. Also in Wahrheit haben die Spiele auch schon begonnen. Es wäre für mich vollkommen unrealistisch, dass man da jetzt noch einen Rückzieher macht“, sagt Matzinger.

Und auch Thomas Geierspichler betont: „Es bringt gar nichts, im Vorhinein mit einer Geschichte zu hadern, die man nicht beeinflussen kann. Deswegen: einfach hinfahren und annehmen, wie’s da drüben einfach ist.“