Grenzkontrollen der deutschen Bundespolizei an der Grenze zwischen Österreich und Deutschland
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Verkehr

Wirtschaftstreibende gegen Grenzkontrollen

Die Salzburger Wirtschaft verlangt das sofortige Ende der Grenzkontrollen zu Bayern. Trotz weniger Aufgriffe illegaler Einwanderer werden die Grenzkontrollen nach Deutschland weiter verlängert. Statt Flüchtlinge aufzuhalten, werden an den Grenzen jetzt verstärkt Corona-Einreisebestimmungen kontrolliert.

2016 waren es noch 130.000 illegale Einreisen nach Bayern, im vergangenen Jahr nur noch 540, also ein verschwindender Bruchteil. Dennoch wird weiter an fixen Grenzkontrollen festgehalten – zum Schaden von Pendlern und Wirtschaftstreibenden.

Wirtschaftskammerpräsident Peter Buchmüller fordert deshalb die sofortige Abschaffung der Grenzkontrollen: „Gerade in der Exportwirtschaft oder auch bei den Betrieben die in Deutschland arbeiten, die haben natürlich Zeitverzögerungen. Andererseits ist es auch für den Tourismus nicht gut, wenn die Leute stundenlang an den Grenzen stehen müssen. Deswegen sagt die Wirtschaft und auch ich persönlich, die Grenzkontrollen gehören weg.“

Auch Politik gegen Grenzkontrollen

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann argumentiert, es gebe ohnehin immer mehr Schleierfahndungen, die weniger Staus verursachen würden. Allerdings brauche es für eine Abschaffung der Grenzkontrollen vorher eine einheitliche EU-Flüchtlingspolitik. Auch Landeshauptmann Wilfried Haslauer hofft auf ein rasches Ende der großen Grenzkontrollen, denn die Erfolgsquote der Schleierfahnder spreche gegen starre Kontrollen an der Staatsgrenze.