Die Badeseen im Oberpinzgau wurden beim Hochwasser ungewollt zu Rückhaltebecken. Das Badegelände und der See wurden zum Beispiel in Hollersbach von der Salzach geflutet. Auch am Badeseegelände in Uttendorf ist das Wasser meterhoch gestanden – die Spuren sind nach wie vor zu sehen.
„Heuer kein offizieller Badebetrieb mehr“
Das überschüssige Wasser wurde mittlerweile zwar abgepumpt – aber das Seewasser hat sich mit Salzach-Wasser vermischt: „Wir haben das Pech gehabt, dass das Wasser mannshoch gestanden ist“, sagte der Uttendorfer Vizebürgermeister Günther Lerch (ÖVP). „Die Wasserqualität ist jetzt natürlich nicht badetauglich. Wir haben gerade eine Probe eingeschickt, sodass wir bald sehen werden: Ist ein Badebetrieb überhaupt noch möglich? Einen offiziellen Badebetrieb werden wir heuer sowieso nicht starten können.“
Aber auch die Infrastruktur des Seebads in Uttendorf – darunter Kassa, Technik und Stromanlagen – wurden bei der Flut stark beschädigt. Mit Tafeln informiert die Gemeinde jetzt über die schlechte Wasserqualität. Denn gesperrt ist das Gelände in Uttendorf nicht, es ist auch ein Naherholungsgebiet. Und wie Peter Günther von der Fischerei am Badesee Uttendorf beobachtet: „Die Leute springen trotzdem ins Wasser.“
Freibad Mittersill springt ein
An starken Sommertagen zählte das Bad in Uttendorf bis zu 2.000 Gäste. Mit Hollersbach, Niedernsill und Uttendorf fallen in der Region für Einheimische und Urlauber derzeit gleich drei Badeseen aus. Deshalb springt jetzt die Stadtgemeinde Mittersill mit ihrem Freibad ein: „Mit ihren gültigen Badekarten, Jahreskarten, Sportpässen, Familienpässen können sie jetzt gratis das Freibad in Mittersill besuchen“, sagte der Mittersiller Bürgermeister Wolfgang Viertler (Liste Viert). „Das haben wir mit den Kollegen in den Gemeinden so abgesprochen.“
Badeseen im Oberpinzgau derzeit nicht benutzbar
Die Badeseen im Oberpinzgau sind nach dem Hochwasser Mitte Juli nach wie vor nicht benutzbar. Die Wasserqualität ist weiterhin zu schlecht.
Fischbestände wurden durch Hochwasser halbiert
In Uttendorf waren bisher auch die Angler aktiv. Der Fischbestand in dem See hat sich durch das Hochwasser laut Schätzungen jedoch halbiert: „Der Karpfen als Hauptfisch in unserem Badesee marschiert mit der Strömung“, sagte Fischer Peter Günther. „Das heißt: Wo der Zug des Wassers hingeht, da geht der Karpfen mit. Deshalb ist die Vermutung da, dass sehr viele Fische in Richtung Salzach marschiert sind. Wir haben ja auch die Bestätigung durch Fänge: Unten bei der Staumauer in Gries im Pinzgau werden die schönsten Karpfen gefangen.“
Jene Fische, die noch vorhanden sind, übernehmen im Uttendorfer See jetzt große Arbeit: Wildkarpfen, Edelkrebs und Teichmuschel filtern pro Tag mehrere hundert Liter Wasser, sodass sich der See auf natürliche Art reinigen kann.