Coronavirus Luftfilter in einem Kindergarten, im Hintergrund zeigt eine Kindergärtnerin mehreren Kindern ein Buch
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Coronavirus

Kindergärten: Luftfilter statt strengerer Regeln

Das Land Salzburg plant im Herbst keine schärferen Coronavirus-Regeln in Kindergärten und Krabbelstuben. Die zuständige Landesrätin Andrea Klambauer (NEOS) setzt stattdessen auf Luftfilter in Gruppenräumen. Doch das Interesse an einer Förderaktion war bisher überschaubar.

Seit vergangenem Herbst gelten in Salzburgs Kindergärten die Regeln der Coronavirus-Bildungsampel – und daran wird sich auch so schnell nichts ändern. Aktuell steht die Bildungsampel landesweit auf Gelb – das bedeutet, dass Eltern beim Bringen oder Abholen ihrer Kinder Mund-Nasen-Schutz tragen müssen. Zudem sollen die Kindergartengruppen möglichst viel getrennt werden, auch Sport soll vorwiegend im Freien stattfinden. Externe Besucher im Kindergarten müssen ein 3G-Zertifikat vorweisen.

„Bewährtes weiterführen – ergänzt um Luftfilter“

Im vergangenen Kindergartenjahr habe sich der Betrieb nach den Regeln der Bildungsampel gut gut bewährt, deshalb will Klambauer jetzt auch daran nichts ändern: „Wir haben die Kindergärten und die Kleinkindbetreuung immer offengehalten. Von daher werden wir im Herbst – ergänzt um die Luftfilter – das Bewährte weiterführen.“

Denn Klambauer setzt ganz auf solche Luftfilter in den Kindergarten-Gruppenräumen, um bei möglichen Infektionen die Aerosole in der Luft zu reduzieren. Mittlerweile habe auch Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) diese Idee aufgegriffen und letzte Woche eine Förderaktion für Luftfilter in Schulklassen angekündigt, betont Klambauer.

Förderung derzeit nur zu einem Fünftel ausgeschöpft

Im Land Salzburg gibt es die Förderung für Luftfilter in Kindergärten bereits seit dem Frühling. Die Antragsfrist wird jetzt bis Ende Oktober verlängert. Denn bisher ist das Interesse überschaubar: Für rund 50 Gruppenräume landesweit sei die Förderung bisher in Anspruch genommen worden, sagt Klambauer: „Wir haben das Budget (der Förderung – Anm.) für 20 Prozent der Gruppenräume angelegt. Wir haben derzeit etwa vier Prozent erreicht. Es gibt also noch Budget für weitere Gruppenräume.“

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In rund 50 Kindergarten-Gruppenräumen landesweit stehen zurzeit Luftfilter – Fördergeld wäre für fünf Mal so viele da

Klambauer gegen Tests für Kindergartenkinder

Lollipop-Antigen-Schnelltests für Kindergartenkinder – wie es sie vor den Ferien in Niederösterreich gab – will Klambauer in Salzburg dagegen nach wie vor nicht: „Kindergartenkinder haben außerhalb der Familie und das Kindergartens kaum soziale Kontakte. Von daher macht es aus meiner Sicht keinen Sinn, hier eine Teststrategie für alle Kinder ab einem Jahr einzuführen.“

Beim Thema Impfen appelliert die Landesrätin an die Pädagoginnen, sich immunisieren zu lassen. Von einer Impfpflicht für diese Berufsgruppe hält sie aber nichts.