Das Hochwasser am vergangenen Wochenende hat auch die Pinzgauer Lokalbahn schwer beschädigt. Der Gleiskörper wurde an vielen Stellen massiv unterspült, wie sich nach dem Rückgang der Wassermassen nun zeigt. Beim Land rechnete man am Donnerstag mit Wiederherstellungskosten von rund zehn Millionen Euro.
Land Salzburg / Franz Neumayr
Land Salzburg / Franz Neumayr
Verkehr

Trotz Millionenschäden: Land steht zu Pinzgaubahn

Die vom Hochwasser teilweise zerstörte Pinzgaubahn braucht erneut Finanzhilfe in zweistelliger Millionenhöhe. Zum dritten Mal in 16 Jahren muss die Trasse wieder instand gesetzt werden. Rund 20 Kilometer wurden vom Wasser unterspült und beschädigt. Das Land will die Bahn erhalten.

Nach dem jüngsten Hochwasser im Juli und den neuerlichen großen Schäden an der Bahntrasse wird einmal mehr über die Zukunft der Pinzgaubahn diskutiert. Diese hing ja schon einmal am seidenen Faden – 2005. Damals hatte das Hochwasser auch weite Teile der Bahntrasse von Mittersill bis Krimml zerstört. Die ÖBB wollten die Bahn nicht mehr instand setzen, Land und Salzburg AG sprangen mit knapp zehn Millionen Euro ein.

Grundproblem ist die Trassenführung

Jetzt bietet sich neuerlich ein ähnliches Bild: Kosten in Millionenhöhe und eine Bahn, die frühestens in einem Jahr wieder in Vollbetrieb gehen kann. Grundproblem sei die Trassenführung, die aus dem Jahr 1898 stammt, sagte Walter Stramitzer, Betriebsleiter der Pinzgauer Lokalbahn: „63 Prozent unserer Bahntrasse verlaufen direkt auf der Dammkrone des Schutzdammes.“

Man könne die Schäden nur immer wieder flicken, das löse aber nicht das Grundproblem, „dass 30 bis 40 Kilometer des Talbodens bei Hochwasser geflutet werden, wie es zurzeit ist, und damit die Bahntrasse vom Wasser berührt wird“, so der Betriebsleiter.

Flugaufnahmen vom Hochwasser im Oberpinzgau zwischen Mittersill und Brambergrg/Franz Wieser
Land Salzburg/Franz Wieser
Die Unwetter Mitte Juli setzten weite Teile des Oberpinzgaus unter Wasser

Landespolitik will Bahn jedenfalls erhalten

Vonseiten der Landespolitik gibt es dennoch ein klares Bekenntnis zum Wiederaufbau und Erhalt der Pinzgaubahn. In Anbetracht der angespannten Verkehrssituation im Oberpinzgau sei die Bahn unverzichtbar, sagte auch Stramitzer: „Das Tal selber erstickt auf der Straße im Stau. Die Bahn ist eine der wichtigen Lösungen der Mobilitätsdebatte für die Zukunft.“

Die Diskussion über eine mangelnde Auslastung der Bahn lässt er deshalb nicht gelten. Die Pinzgauer Lokalbahn habe in den vergangenen 13 Jahren einen großen Aufschwung erlebt, die Fahrgastzahlen hätten sich vervierfacht, so Stramitzer.