Standort für geplantes Kraftwerk in Stegenwald bei Werfen (Pongau)
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Wirtschaft

Umweltanwaltschaft gegen Kraftwerk Stegenwald

Umweltschutzorganisationen überlassen der Landesumweltanwaltschaft den Kampf gegen das von Salzburg AG und Verbund geplante Kraftwerk Stegenwald in Werfen (Pongau), nachdem Umweltanwältin Schaufler gegen die naturschutzrechtliche Genehmigung für das Kraftwerk Beschwerde eingelegt hat.

Verbund und Salzburg AG planen in Stegenwald ein 90-Millionen-Euro-Kraftwerksprojekt. Einen gemeinsamen Protest zahlreicher Umweltschutzorganisationen gegen das Kraftwerk Stegenwald, wie zuletzt 2009, wird es jedoch nicht geben.

Damals schloss sich der Naturschutzbund Salzburg mit Alpenverein, Fischereiverband oder sogar der Erzdiözese Salzburg zusammen, um gemeinsam für den Erhalt der letzten unverbauten freien Fließstrecke an der mittleren Salzach zu kämpfen.

LUA: „Salzach hat hier letzte natürliche Ufer mit seltenen Tieren“

Heuer sei eine solche Aktion laut Naturschutzbund nicht geplant. Die Landesumweltanwaltschaft (LUA) habe hier den besseren Einblick in die Behördenunterlagen: Bereits Mitte Juni genehmigte die Naturschutzbehörde den Neubau des 90-Millionen-Euro-Kraftwerks von Verbund und Salzburg AG.

Landesumweltanwältin Gishild Schaufler legte dagegen Mitte Juli Beschwerde ein, denn gerade bei Stegenwald habe die Salzach ihre letzten unverbauten Mäander mit natürlichen Ufern, argumentiert Schaufler. Deswegen leben dort viele seltene Tierarten, wie beispielsweise der Eisvogel.

Verbund/Salzburg AG argumentieren mit öffentlichem Interesse

Für Schaufler sei an dieser Stelle die Erhaltung der Artenvielfalt wichtiger als die Stromproduktion durch Wasserkraft. Verbund und Salzburg AG sehen das anders – sie argumentieren mit dem öffentlichen Interesse an der Stromerzeugung. Als nächste Instanz wird das Landesverwaltungsgericht über das Projekt entscheiden.