Der Unternehmensstandort der Salzburg AG in der Aussenansicht.
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Wirtschaft

Betriebsrat klagt Salzburg AG

Der Betriebsrat des Salzburg AG klagt gegen die Kündigung des Verkehrs-Bereichsleiters. Das haben Vertreter aller drei Betriebsrats-Fraktionen einstimmig beschlossen. Unterstützung dafür bekommen sie auch von der Gewerkschaft vida.

Für die Gewerkschaft ist es auffällig, dass die Salzburg-AG-Spitze solch einen unbequemen Mitarbeiter, der Verbesserungen will, loswerden wolle, teilt sie am Donnerstag in einer Aussendung mit. Denn der jetzt gekündigte Verkehrs-Bereichsleiter habe unternehmensintern mehrfach deutlich auf Fehlentwicklungen hingewiesen. In den vergangenen Jahren hätten ganze Scharen gut ausgebildeter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Salzburg AG wegen mangelnder Perspektiven im Verkehrsbereich verlassen, kritisiert Kajetan Uriach, Landessekretär der Gewerkschaft vida. „Ich kann gut nachvollziehen, dass der Kollege nachweislich und mehrfach seine Bedenken geteilt hat und laufend auf Fehlentwicklungen hingewiesen hat. Dass nun wieder ein ‚unbequemer‘ Mitarbeiter gekündigt wird ist mittlerweile auffällig. Der Verschleiß an hochmotivierten und kompetenten Mitarbeitern in der Salzburg AG irritiert die Gewerkschaft vida massiv“, so Uriach.

Öffentlicher Verkehr als „ungeliebtes Kind“ der Salzburg AG

Die Kündigung sieht die Gewerkschaft erneut als Zeichen, dass die Führung der Salzburg AG den Bereich des öffentlichen Verkehrs nicht schätzen würde: „Der Verkehrsbereich ist eindeutig das ungeliebte Kind der beiden Vorstände Schitter und Bach. Und auch wenn der öffentliche Verkehr im Spannungsfeld zwischen politischen Interessen, Besteller-Prinzip und ausgeglichenem Budget bestimmt kein einfaches Themenfeld ist, so kann eine Stadt-Land-Gesellschaft die Verantwortung für die offensichtliche Klimakrise nicht einfach negieren! Die Salzburg AG hat sich still und leise aus dem nationalen und internationalen Güterverkehr in Österreich und Bayern zurückgezogen und damit zahlreiche Kunden vor den Kopf gestoßen. Und auch um den zunächst viel bejubelten S-Link ist es auffällig leise geworden“, bemängelt Uriach.

Von der Salzburg AG gibt es auf ORF-Nachfrage keine Stellungnahme zu dieser Personalangelegenheit.