Das Zinkenstüberl liegt direkt an der Sommerrodelbahn.
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Tourismus

Gastronomen als indirekte Unwetteropfer

Nach dem Hochwasser vom Juli gibt es im Tennengau einzelne Betroffene, bei denen weder eine Versicherung noch der Katastrophenfonds des Landes greifen. Das Zinkenstüberl in Hallein (Tennengau) ist etwa so ein Fall. Weil die Sommerrodelbahn neben dem Lokal bei dem Unwetter zerstört wurde, bleiben jetzt die Gäste aus.

Die Rodelbahn am Dürrnberg bei Hallein wurde von den Wassermassen Mitte Juli teilweise zerstört. Sie soll Ende August wieder in Betrieb gehen – also am Ende der Sommersaison. Die Gastronomen rechnen mit einem sechsstelligen Umsatzentfall, denn die Bahn ist ein fixer Frequenzbringer, erzählt Wirtin Sandra Lindtner. Normalerweise laufen hier jeden Sommer etwa 30.000 Gäste mitten durch den Betrieb, um direkt zur Sommerrodelbahn zu kommen. „Wir sind nicht so das große Sommerwandergebiet, und von dem her ist die Sommersaison ein Komplettausfall für uns“, so die Wirtin.

2021: 80 Prozent weniger Umsatz

Ein weiteres Problem für die Pächter ist, dass auch die Wintersaison entfallen ist. Die Familie Lindtner durfte ihre Hütte in den Wintermonaten nicht öffnen, weil dorthin keine offizielle Zufahrtsstraße führt. Die Lindtners erhielten deswegen im vergangenen Jahr CoV-Hilfszahlungen. Aber der finanzielle Puffer schwinde, sagt Wirt Christian Lindtner, denn auf zwei Krisen im Winter und im Sommer sei man nicht vorbereitet gewesen. Fünf Mitarbeiter haben sie deswegen vorübergehend gekündigt. Die Pächterfamilie will trotzdem weitermachen und hofft auf eine gute Wintersaison.

Kein Anspruch auf Versicherung und Katastrophenfonds

Außerdem greife nach dem Unwetter die Betriebsausfallsversicherung nicht, weil das Gebäude selber nicht betroffen sei, schildert Christian Lindtner: „Wir sind zwar dafür versichert, aber das greift nicht.“ Gleiches gilt für den Katastrophenfonds des Landes. Ausbezahlt wird nur an jene Personen, die direkt betroffen sind. Der für den Fonds zuständige Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) will jetzt gemeinsam mit der Stadt Hallein nach Lösungen suchen. Denn die zweitgrößte Stadt in Salzburg ist die Eigentümerin des Stüberls. Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) bestätigte gegenüber dem ORF, dass sie den Pächtern Betriebskosten nachlassen werden.

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