Urlauberfamilie beim Wandern
ORF.at/Christian Öser
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Wirtschaft

AK – WKS: Diskussion um Familienarbeitszeit

Die Forderung von Arbeiterkammer und Gewerkschaftsbund nach einem Bonus, wenn beide Eltern Teilzeit arbeiten, hat zu höchst unterschiedlichen Reaktionen geführt. 250 Euro monatlich pro Elternteil wird vorgeschlagen. Für die Salzburger Wirtschaftskammer ist dieser Aufruf eine Arbeitszeitverkürzung durch die Hintertür.

Arbeiterkammer und Gewerkschaftsbund schlagen vor, diese sogenannte Familienarbeitszeit bis zum vierten Lebensjahr eines Kindes beanspruchen zu können, denn es sei für junge Eltern oft nicht leicht, Arbeit und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen. Meist gehen Frauen in Teilzeit, 20 Stunden pro Woche im Schnitt, Männer arbeiten Vollzeit weiter. Aus finanziellen Gründen. Der Bonus von 250 Euro monatlich für Vater und Mutter soll da Abhilfe schaffen und Familienarbeitszeit gerechter aufteilen, sagt Ines Grössenberger, Frauenpolitische Referentin der Arbeiterkammer: „Es wäre eine Umverteilung der Erwerbsarbeit in der Familie. So könnten die Frauen mehr im Beruf arbeiten und die Männer mehr zu Hause. Erwerbsarbeit würde damit nicht verloren gehen“.

Wirtschaftskammer: Arbeitszeitverkürzung durch Hintertüre

Der Präsident der Salzburger Wirtschaftskammer sieht darin eine Arbeitszeitverkürzung durch die Hintertüre, die momentan die Wirtschaft nicht brauchen könne. Die Wirtschaftskammer plädiert ganz im Gegenzug dafür, möglichst viele Menschen wieder Vollzeit ins Erwerbsleben zu bringen. „Wir brauchen die Arbeitskräfte dringend, denn es gibt derzeit 9.500 offene Stellen in Salzburg“, so Buchmüller.

Politische Uneinigkeit

Derzeit sind in Salzburg rund 65.000 Menschen in Teilzeit beschäftigt. Jede zweite Frau, aber nur jeder elfte Mann. Zuspruch für den Vorschlag von AK und ÖGB gibt es von SPÖ und Grünen, abgesehen von der ÖVP können auch die NEOS und die Freiheitlichen dem aber wenig abgewinnen.