Reisebus beim Busterminal Nonntal in der Stadt Salzburg
ORF
ORF
Wirtschaft

95 Prozent weniger Touristenbusse in Salzburg

In Stadt und Land Salzburg warten die Touristiker nach wie vor auf internationale Bustouristen. In der Stadt Salzburg wurden heuer im Juli um 95 Prozent weniger Busse als im Juli 2019 – vor der Pandemie gezählt. Sollte es nicht bald besser werden, drohe auch vielen Busunternehmen das Aus.

In den Busterminals in der Stadt Salzburg kamen im Juli pro Tag durchschnittlich sechs Busse an, 2019 waren es noch 122. Heuer stammen die Bustouristen vorwiegend aus Österreich und Deutschland, internationale Gäste vor allem aus den USA oder Asien fehlen.

Leere Busterminals, kaum Bustouristen

„150 bis 200 Millionen Euro fehlen in der Stadt“

Dabei habe vor der Coronavirus-Pandemie rund ein Drittel der Bustouristen in der Landeshauptstadt übernachtet: „Das ist ein Umsatz, den man verliert“, sagt Herbert Brugger, Geschäftsführer der Tourismusgesellschaft der Stadt Salzburg. „Wenn man das mit den Umsätzen hochrechnet, ist man bei einer Zahl zwischen 150 und 200 Millionen Euro, die hier in der Stadt fehlen, wenn die Busse nicht kommen.“

Aktuell ist in der Landeshauptstadt nur das Busterminal Nonntal geöffnet. Das Busterminal in der Paris-Lodron-Straße direkt beim Mirabellgarten ist wegen der geringen Auslastung und wegen einer Baustelle derzeit für Reisebusse gesperrt. Erst kommendes Jahr sollen hier wieder Busse fahren. In die Paris-Lodron-Straße sollen dann vorwiegend jene Busse fahren, die Nächtigungsgäste in die Stadt bringen. Tagesgäste sollen beim Terminal Nonntal ankommen.

Busunternehmen: Ein Drittel könnte verschwinden

Aber noch ist es bei Busreisen im ganzen Bundesland Salzburg ruhig: Viele Busunternehmen meldeten ihre Fahrzeuge ab, weil Flughafentransfers und Touristenfahrten fehlen. Viele Mitarbeiter sind nach wie vor in Kurzarbeit oder schon in anderen Jobs tätig. Im Herbst steige zwar wieder die Nachfrage nach Busreisen, sagt Erich Berer, Sprecher der Salzburger Busunternehmen: „Betriebsausflüge, Vereinsausflüge oder Seniorenausflüge – das einzige Problem, das wir haben: Wir wissen natürlich nicht, wohin die Reise im September geht.“

Denn sollten die Infektionszahlen wieder steigen und neuerliche Reisebeschränkungen kommen, dann werde jedes dritte oder vierte Busunternehmen die Krise nicht überstehen, erwartet der Branchensprecher: „Dann werden wir Unternehmen, die vor allem Familienunternehmen sind, nicht mehr auf dem Markt haben.“ Umgerechnet wären das bis zu 60 Busunternehmen, die ihren Motor dann ganz abstellen müssten.