Neubau Kraftwerk Rotgülden
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Wirtschaft

Neues Kraftwerk Rotgülden: Strom und Naturschutz

In Muhr (Lungau) baut die Salzburg AG das Kraftwerk Rotgülden neu. Durch einen neuen Standort und eine längere Druckleitung zum Krafthaus soll die Leistung zukünftig um zwei Drittel steigen. Teil des Projektes sind auch Schutzmaßnahmen für die Umwelt.

Seit 1956 war das Kraftwerk Rotgülden in Betrieb. Die derzeitige Technik stammt teilweise noch aus den 1950er Jahren, technisch gesehen ist die Anlage jetzt aber am Ende ihrer Nutzung angekommen. Deshalb wird das Kraftwerk jetzt auch durch einen Neubau ersetzt. Die längere und höhere Fallhöhe des Wassers soll so in Zukunft eine Steigerung der Stromerzeugung bewirken.

Durch die technische Weiterentwicklung wird das neue Kraftwerksgebäude auch um ein Drittel kleiner als das bisherige, so der Projektleiter Wilhelm Putz von der Salzburg AG: "Das neue Kraftwerk hat nur noch eine Turbine, das alte hatte drei. Davon sind zwei beim Plölitzenspeicher und eine am Rotgüldensee.“ Künftig werde aber nur noch der Plölitzenspeicher genutzt, der oberhalb der Mur liegt. Der Rotgüldensee würde bereits im Kraftwerk Hintermuhr abgearbeitet.

Derzeit wird auch an der neuen, längeren Leitung gearbeitet. Dazu werden Glasfaserkunststoffrohre unterirdisch verlegt.

11,5 Millionen Euro werden investiert

Das neue Kraftwerk würde so auch eine Verbesserung der ökologischen Situation bringen. Beim neuen Kraftwerksgebäude würde nämlich das Wasser nach dem Durchlaufen der Turbine gleich in den Ölschützenspeicher abfließen. Dadurch gäbe es in der Mur zukünftig keine unterschiedlichen Wasserbelastungen mehr. Bisher variierte die verbleibende Wassermenge in der Mur während des Betriebs.

11,5 Millionen Euro investiert die Salzburg AG in die Erneuerung und schafft so eine Basis für die nächsten Jahrzehnte. Denn die elektronischen Komponenten müssten, laut Markus Matschl, dem Leiter für Erneuerbare Energie der Salzburg AG, etwa alle 15 bis 20 Jahre erneuert werden. Bei der maschinellen Ausrüstung könne das aber auch erst nach 70 Jahren nötig sein.

Nächstes Jahr soll das neue Kraftwerk Rotgülden dann in Betrieb und damit auch ans Netz gehen.