Die rund 85 Gemälde mit vielerlei Naturmotiven – von postkartengroßen Formaten bis raumfüllenden Bildern – umfassen deutlich mehr als die Barockzeit. Sie reichen von 1600 bis weit hinein ins Biedermeier und in die Zeit nach Napoleon zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Das hier ausgewählte Beispiel aus den Hohen Tauern Salzburgs ist in der Ausstellung nur eines von vielen.
Man nehme das um 1830 gemalte Bild „Der Großglockner mit der Pasterze“ von Thomas Ender (1793-1875). Es gehört zu einer Serie, die der Wiener Natur- und Landschaftsmaler einst bei Heiligenblut anfertigte. Sein Werk zeigt exemplarisch, wie sich Natur und Landschaft nicht nur in ihrer Wahrnehmung durch Künstler und Betrachter, sondern auch in der Realität der Gletscher und Felswände verändert haben. Bis heute.
Das Heute zum Vergleich
Die Pasterze hat heute eine um mehrere Kilometer kürzere und mehrere hundert Meter dünnere Gletscherzunge. Unsere aktuellen Luftbilder stammen von Juli 2021 und Juli 2020 – aufgenommen auf privaten Flügen in ca. 3.700 Meter Seehöhe (12.000 Fuß) auf dem behördlichen freigegebenen Flugkorridor über der Großglockner-Hochalpenstraße zwischen Salzburg und Kärnten. In der Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern selbst herrscht Flugverbot.
Nicht die erste Warmzeit in den Alpen
Man weiß heute, dass vor einigen Jahrtausenden in einer früheren Warmzeit anstelle der Pasterze dichte Lärchenwälder existierten und möglicherweise auch steinzeitliche Almen. Auch der Ausbruch – eines einzigen – der weltweit wenigen Supervulkane kann kleinere oder größere Eiszeiten auslösen. So litten schon die Römer – wegen des Taupo in Neuseeland – an Missernten und abwesenden Sommern. Ähnlich winterlich wirkte der Tambora in Indonesien, als sich Menschen in Europa noch nicht ansatzweise vorstellen konnten, wie groß oder klein die Erde ist.
Menschen waren Staffage im Barock
Viele weitere Bilder in der neuen Barock-Schau der Residenzgalerie Salzburg stammen aus dem eigenen Sammlungsbestand, dazu kommen viele Leihgaben. „Es ist eine Ausstellung die in die Zeit passt. Sie lädt zur Betrachtung in Stille ein“, sagt Elisabeth Resmann, Geschäftsführerin des DomQuartiers Salzburg.
War anfangs die Natur nur der Hintergrund, trat im Lauf des 17. und 18. Jahrhunderts die Darstellung von Wäldern oder Bergen selbst in den Mittelpunkt, die Menschen wurden zur Staffage. Die Landschaftsmaler beschäftigten sich auch stark mit ungezähmter Natur, malten Wildnis, abendliche und morgendliche Lichtstimmungen und beeindruckende Gewitter. Später gewannen eine idealisierte Natur und in Form gebrachte Landschaften wie barocke Gartenszenen an Bedeutung.
Ausbaupläne im Domquartier
Im Rahmen eines Pressegesprächs am Donnerstag nannte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) Details zu geplanten Investitionen im Bereich der Salzburger Residenz. So soll ein neues Besucherzentrum mit Kassa und Garderoben im Erdgeschoß des DomQuartiers entstehen. Die Kellergewölbe werden für die archäologische Sammlung des SalzburgMuseums adaptiert und unterirdisch mit dem Domgrabungen verbunden.
Haslauer rechnet damit, dass das Projekt bis Anfang 2024 realisiert werden kann. Es sei ein komplexes Vorhaben, weil mehrere Nutzer betroffen seien. Die Investitionssumme bezifferte der Politiker mit 15 bis 17 Millionen Euro. Organisatorisch werden das DomQuartier und die Prunkräume der Residenz, die auch als Veranstaltungsräume vermietet werden, in den nächsten Monaten zusammengeführt und unter eine gemeinsame Geschäftsführung gestellt.