Bei Olympia in Tokio geht nur eine Sportschützin aus Österreich an den Start. Sie kommt aus dem Pongau, heißt Sylvia Steiner und ist 39 Jahre alt. Vor fünf Jahren hatte sie die Teilnahme in Rio de Janeiro knapp verpasst. In der Nacht auf Sonntag nimmt Steiner beim Zehn-Meter-Luftpistolen-Bewerb teil.
ORF
ORF
Sport

Olympia: Aus für Sportschützin Steiner in Quali

Österreichs Schützen haben bei ersten Auftritten bei Olympia in Tokio am Sonntag die Finalplätze verpasst. Nach der Salzburgerin Sylvia Steiner, die in der Qualifikation des Luftpistolen-Bewerbes Rang 15 belegte, landete Martin Strempfl mit dem Luftgewehr auf Rang 13. Die Pongauerin Steiner hat Donnerstag noch eine zweite Chance.

Für den Heeressportler Strempfl sind die Spiele damit beendet. Die 38-Jährige belegte mit 573 Ringen am Sonntag Rang 15 unter 53 Starterinnen, für das Finale der besten acht Schützinnen wären 577 Ringe nötig gewesen. Dort holte Witalina Basaraschkina (240,3) die erste Goldmedaille für das russische Team, Silber ging an Antoaneta Kostadinowa (BUL/239,4) und Bronze an die Quali-Beste Jiang Ranxin aus China.

Steiner startete in der Asaka Shooting Range mit 93 Ringen in der ersten von sechs zu absolvierenden Zehnerserien eher verhalten in die Konkurrenz, konnte sich jedoch im Verlauf von Serie zu Serie steigern: Es folgten 94, dann 96 und sogar 97 Ringe in Serie vier. In Serie fünf brachte die Salzburgerin 95 Ringe auf die Scheibe, ehe sie mit starken 98 Ringen in einer schnell absolvierten Serie sechs ihren Wettkampf abschloss und damit noch einige Plätze gutmachte – mehr dazu in sport.ORF.at (25.7.2021)

Steiner für Teilnahme in Rio 2016 knapp gescheitert

Wenn die Pongauerin Steiner an der Feuerlinie steht, ist kaum eine Bewegung zu erahnen. In ihrem Inneren sieht es freilich anders aus, wie die Athletin erzählt: „Wenn die Anspannung groß ist, dann versucht man natürlich den Puls wieder herunterzubringen. Sonst ist es ein ruhiges Atmen, das wichtig ist.“

Nicht den Fokus zu verlieren bis zu den Wettkämpfen, und das obwohl der Rummel im Rampenlicht mit Interviews und Dreharbeiten für die Sportschützin intensiver ist als sonst. Und es ist vieles sehr ungewohnt.

Ein Olympia-Start wäre für Sylvia Steiner schon in Rio 2016 möglich gewesen – angespornt von Top-Leistungen bei den Europa-Spielen in Baku im Jahr zuvor. Sie scheiterte dann ganz knapp im letzten Qualifikationsbewerb, konnte dem selbst auferlegten Druck nicht standhalten: „Die Enttäuschung war riesengroß. Ich habe mich dann zu Hause eingesperrt und wollte mit niemandem mehr reden. Dann habe ich entschieden, wir konzentrieren uns auf 2020 bzw. 2021. Und darauf arbeiten wir jetzt hin.“

Bei Olympia in Tokio geht nur eine Sportschützin aus Österreich an den Start. Sie kommt aus dem Pongau, heißt Sylvia Steiner und ist 39 Jahre alt. Vor fünf Jahren hatte sie die Teilnahme in Rio de Janeiro knapp verpasst. In der Nacht auf Sonntag nimmt Steiner beim Zehn-Meter-Luftpistolen-Bewerb teil.
ORF

Vater Steiner forciert exakte Technik

Trainiert wird die Berufssoldatin aus St. Johann (Pongau) von ihrem Vater. Franz Steiner war selbst erfolgreicher Sportschütze. Seine Tochter Silvia begann schon als Kind mit dem Schießsport. Besonderen Wert legt Franz Steiner auf exakte Technik, beobachtet im Training das Abzugsverhalten und die Position der Waffe.

Es seien komplexe Abläufe. Viele Komponenten müssten für den idealen Schuss zusammenspielen. Beim Olympia-Bewerb selbst hält sich der Trainer dann im Hintergrund, wie er erzählt: „Für gewisse Dinge beim Wettkampf haben wir uns Zeichen ausgemacht. Dann weiß sie im Bewerb, halt, jetzt muss ich auf dieses oder jenes mehr schauen. Dann läuft das rund weiter.“

Sie wollte gleich zum Start ins Finale

In Tokio wird die Berufssoldatin nun noch mit der Sportpistole über 25 Meter antreten – nach dem Aus im 10 Meter-Luftpistolen-Bewerb. Die Generalproben beendete die 39-Jährige mit österreichischem Rekord bei Weltcup und EM in Osijek.