Zuletzt hatte dieser 43-jährige Mann auch ein mögliches Alibi geliefert. Es waren drei maskierte Täter, die im Sommer 2019 in die Villa der Familie Nadler in Koppl (Flachgau) eindrangen. Das Trio nahm den Vater, zwei Kinder und ein Au-Pair Mädchen unter Vorhalten einer Pistole als Geiseln zwang und die Mutter, aus ihrem Geschäft in der Innenstadt Schmuck zu holen.
Den Mann, der sie instruiert haben soll, hat die Mutter beim Prozess am Donnerstag auch identifiziert. Es handle sich zweifelsfrei um jenen Angeklagten, der jegliche Tatbeteiligung bestreitet. Sie habe ihn aber anhand seiner Gestik und Stimme wiedererkannt, so die 35-Jährige.
Beschuldigter: „War zum Tatzeitpunkt in Prag“
Der Beschuldigte dagegen sagt, er sei zum Tatzeitpunkt in Prag gewesen und habe sich dort ein Auto gemietet. Dafür gebe es auch zwei Zeugen, sagte der Verteidiger des Tschechen, Tobias Mitterauer. „Und dann gibt es noch einen weiteren Zeugen, dass mein Mandant an diesem Nachmittag des 15. August 2019 Ausbesserungsarbeiten in seiner Wohnung beim Verputz vorgenommen hat. Dazu hat er auch Lichtbilder vorgelegt“, so Mitterauer.
Keiner der angesprochenen Zeugen erschienen
Beim Prozess ist am Donnerstag allerdings keiner der drei Zeugen aus Tschechien aufgetaucht – zwei hatten sich als krank entschuldigt, dem dritten konnte die gerichtliche Ladung nicht zugestellt werden.
An Gegenständen am Tatort wurden DNA-Spuren des 43-Jährigen sichergestellt. Der Prozess ist schließlich auf 21. September vertagt worden. Bei einem Schuldspruch drohen dem 43-Jährigen und dem geständigen Zweitangeklagten bis zu 20 Jahre Haft. Nach dem dritten Täter wird weiter gefahndet.
Bilder vom Tag des Überfalls
Beim Prozess-Auftakt hatte einer der beiden Angeklagten die Tat zugegeben, der zweite seine Unschuld beteuert. Das Verfahren ist zuletzt vertagt worden, um Zeugen für ein Alibi vorzuladen, das der Mann genannt hatte.