Flugaufnahmen vom Hochwasser im Oberpinzgau zwischen Mittersill und Brambergrg/Franz Wieser
Land Salzburg/Franz Wieser
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Chronik

Forderung nach besserem Hochwasserschutz

Nach den jüngsten Unwettern mit Starkregen und Überflutungen fordern Bürgermeister im Oberpinzgau nun einen besseren Hochwasserschutz. Dieser müsse für die Region neu überdacht werden, argumentieren die Ortschefs.

Im Mitter- und Oberpinzgau wird weiterhin aufgeräumt – zum Beispiel beim Flugplatz Zell am See und im Gewerbegebiet von Mittersill. Dieses ist weiter überflutet. Viele Verkehrswege sind noch abgeschnitten. Die Lokalbahn wird noch länger nicht fahren können.

Die Gemeinde Bramberg etwa ist zurzeit nur mühsam und mit vielen Umwegen erreichbar, bei der Lokalbahn wurde am Dienstag das Ausmaß der Schäden sichtbar: Die Brücken müssen hier untersucht werden, ob durch das Hochwasser die Tragfähigkeit beeinträchtigt wurde.

Bramberg: „Müssen die Seitentäler sicher machen“

Die Schutzbauten haben ihre Funktion erfüllt, ohne diese wäre der gesamte Ort überflutet worden, heißt es aus Bramberg. Dennoch ist der Schaden in der Gemeinde groß. "1987 sind wir abgesoffen, dann hat Bramberg Schutzbaumaßnahmen errichtet, wie auch die anderen Gemeinden. 2005 haben wir dann ein Hochwasser gehabt, dann waren die Schutzbauten zu gering – in Folge haben wir sie verdoppelt.

2014 dann das nächste Hochwasser, die Bauten waren wieder zu gering, wir haben wieder aufgedoppelt. Jetzt schreiben wir 2021 und der Hochwasserschutz war teilweise wieder zu gering. Wir können nicht in den Himmel bauen, wir müssen die Seitentäler sicher machen", fordert der Bürgermeister von Bramberg, Hannes Enzinger (ÖVP).

Bürgermeister fordert Retentionsbecken in Seitentälern

Der Hochwasserschutz müsse für den gesamten Oberpinzgau neu überdacht werden. „Wir brauchen einen Retentionsraum, wo das Wasser zurückgehalten wird und zwar in jenen Tälern, in denen die größte Wasserführung ist“, sagt Enzinger.

Oberpinzgau: Ortschefs fordern besseren Hochwasserschutz

Nach wie vor wird im Oberpinzgau aufgeräumt, etwa im Gewerbegebiet von Mittersill, welches nach wie vor stark überflutet ist. Viele Verkehrswege sind noch abgeschnitten und unpassierbar. Die Pinzgauer Lokalbahn wird in den betroffenen Gebieten noch längere Zeit nicht befahrbar sein.

Schwere Pumpen im Einsatz, um Dämme zu entlasten

In Mittersill sind noch immer zahlreiche Einsatzkräfte beim Auspumpen des Gewerbegebietes gefordert, auch Schadstoffe, wie etwa Öl, sind hier ausgetreten. Die Aufräumarbeiten sind daher aufwendig und werden noch einige Tage dauern. In der Region gilt es nach wie vor große Wassermengen wegzubringen, denn mehrere Dämme müssen dringend entlastet werden. So sind zwischen Uttendorf und Mittersill mehr als ein Dutzend schwere Pumpen im Einsatz.

Geräte pumpen 15.000 Liter pro Minute weg

Zum Höhepunkt der Niederschläge wurden am Sonntag in den Entlastungsbecken nach Feuerwehrmessungen Wasserhöhen von sieben Metern gemessen, die Retentionsräume waren mit Millionen Litern Wasser gefüllt.

Problematisch ist, dass die Naturdämme immer mehr durchweicht sind, deshalb sind die Freiwilligen Feuerwehren mit schwerem Gerät im Einsatz. Die Hochleistungspumpenanhänger können 15.000 Liter pro Minute pumpen und zusätzlich haben wir noch Hochwasseranhänge, die 13.000 Liter pro Minuten pumpen", schildert Landesfeuerwehrkommandant Günter Trinker.

„Pro Minute Wasser von fünf Pools weggepumpt“

Insgesamt pumpen die eingesetzten Geräte pro Minute 160.000 Liter, das entspricht rund fünf durchschnittlichen Swimming-Pools. Durch die Pumparbeiten können auch wieder Straßen freigelegt werden, in weiterer Folge können auch wieder weitere Häuser erreicht werden. Die Arbeiten werden mindestens bis zum Wochenende dauern.

Ortschefs fordern Hochwasserschutz für Oberpinzgau

Die Oberpinzgauer Bürgermeister fordern drei Tage nach dem Unwetter eine Verbesserung beim Hochwasserschutz – dieser müsse für den gesamten Oberpinzgau neu überdacht werden. „Wenn man das Gewerbegebiet in Mittersill heranzieht und sich ansieht, in welchem Zustand die Dämme im Oberpinzgau jetzt nach dem Hochwasser sind, dann werden wir die Situation sehr kritisch analysieren und nach Verbesserungen suchen. Das muss auch passieren, denn die Pegelstände und die Beanspruchung durch Naturgefahren werden immer größer“, sagt der Mittersiller Bürgermeister, Wolfgang Viertler (LISTE VIERT).

Hochwasser am Sonntag im Oberpinzgau

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Hochwasser im Gewerbegebiet Mittersill
Koidl Transporte
Hochwasser im Gewerbegebiet Mittersill
Koidl Transporte
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Koidl Transporte
Hochwasser in Mittersill
Land Salzburg / Franz Neumayr
Hochwasser im Pinzgau
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Hochwasser im Pinzgau
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Hochwasser im Pinzgau
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Flugaufnahmen über Mittersill
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Flugaufnahmen vom Hochwasser im Oberpinzgau zwischen Mittersill und Brambergrg/Franz Wieser
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Hochwasser im Pinzgau
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Hochwasser im Pinzgau
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