Aufräumarbeiten in Hallein am Tag nach dem Hochwassereignis
ORF / Michael Hufnagl
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Chronik

Überflutungen: Betroffene bangen um Hilfe

Nach den jüngsten heftigen Unwettern mit Starkregen und Überflutungen bangen Betroffene jetzt um finanzielle Hilfe durch die Versicherung. Die Schäden werden auf rund 14 Millionen Euro geschätzt.

Die zentrale Frage ist dabei, wer den jeweiligen Schaden bezahlt. Betroffene bangen um finanzielle Hilfe durch die Versicherung. „Wir waren schon einmal von Hochwasser betroffen – damals hatten wir einen Schaden von 60.000 Euro, waren aber nur geringfügig versichert. Und jetzt werden wir wohl auch wieder auf unserer Rechnung sitzen bleiben“, schildert ein Betroffener.

Unternehmer in Mittersill: „Schaden von halber Million“

Im Gewerbegebiet in Mittersill (Pinzgau) haben sich Unternehmer auf den Schutzdamm verlassen und keine Hochwasserschutzversicherung abgeschlossen. Die Wassermassen konnten aber nicht gestoppt werden und haben das Gelände überflutet. Der Schaden durch das Hochwasser liege bei einem Transportunternehmer bei einer halben Million Euro.

Haushaltsversicherung – Katastrophenversicherung

Private erhalten Zahlungen aus der Haushaltsversicherung, Firmen brauchen eine eigene Katastrophenversicherung. Beträge von Katastrophenfonds und Versicherungen werden dann gegengerechnet, sagt die Sprecherin der Versicherungen in der Wirtschaftskammer, Waltraud Rathgeb. „Wenn sie einen größeren Schaden haben, wo sie von vornherein davon ausgehen können, dass es die Summe von 20.000 Euro überschreiten wird, ist eine gute Fotodokumentation wichtig, den Betreuer zu informieren und dann wird schnell und unbürokratisch überwiesen.“

Überflutungen: Betroffene bangen um Hilfe

Nach den jüngsten heftigen Unwettern mit Starkregen und Überflutungen bangen Betroffene jetzt um finanzielle Hilfe durch die Versicherung. Die Schäden werden auf rund 14 Millionen Euro geschätzt.

Land rechnet mit 2.500 Anträgen

Wenn der Schaden viel größer ist als das, was die Versicherung zahlt, dann springt der Katastrophenfonds des Landes ein. Dort rechnet man mit rund 2.500 Anträgen, auch wenn derzeit erst 50 bei der Behörde eingetroffen sind. Die Anträge selbst können Betroffene bei ihrer Heimatgemeinde oder beim Amt der Salzburger Landesregierung einreichen.

Sieben Millionen Euro werden vorerst aus dem Salzburger Katastrophenfonds ausbezahlt – das entspricht der Hälfte der derzeit hochgerechneten, landesweiten Schadenssumme von 14 Millionen Euro, sagt der ressortzuständige Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP). Beim Katastrophenfonds des Landes müssen Betroffene innerhalb von sechs Monaten ihre Schäden melden. Dann bewerten Sachverständige die Lage.

Rat: Schäden genau angeben und dokumentieren

Egal, welchen Weg man wählt – Gemeinde oder Landesregierung, persönlich oder via Internet: Wichtig ist immer, die Schäden genau anzugeben und zu dokumentieren – am besten mit Fotos, rät Landesrat Schwaiger.

„Schaden dokumentieren und bestätigen lassen“

„Die Dokumentation des Schadens ist wichtig. Wir können nämlich nicht überall persönlich vorbeikommen – das ginge sich gar nicht aus. Wenn die jeweilige Gemeinde dann den Inhalt bestätigt, erfolgt die Auszahlung binnen weniger Monate oder sogar Wochen. Dort, wo tatsächlich große Hilfe nötig ist, weil die Schäden entsprechend hoch sind, zahlen wir auch im voraus“, sagt Schwaiger.

Wieviel Geld aus dem Katastrophenfonds insgesamt ausgeschüttet werden muss, lasse sich derzeit noch nicht beziffern, ergänzt Schwaiger. "Die übliche Höhe beträgt 30 Prozent. Wo der Schaden – in Relation zum Einkommen – höher ist, liegt die Unterstützung bei 50 Prozent. Bei Einsätzen, wo schwere Maschinen wie zum Beispiel ein Bagger nötig sind, beträgt die Entschädigung 80 Prozent.

„Bei sozialen Härtefällen zahlen wir noch mehr“

Und wenn es wirklich zwingende soziale Gründe gibt, dann bemühen sich die Bürgermeister, dass wir davon Betroffenen eine noch höhere Unterstützung zahlen – und das tun wir in diesen Fällen auch."

Viele der Anträge auf Unterstützung dürften aus dem Raum Hallein kommen. Dort rechnet man in der Stadtgemeinde damit, dass es einige Wochen dauern wird, bis alle Schaden erfasst und dokumentiert sind.

Bilder von den Zerstörungen in Hallein

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Aufräumarbeiten in Hallein am Tag nach dem Hochwasserereignis
ORF / Gerald Gundl
Aufräumarbeiten in Hallein am Tag nach dem Hochwasserereignis
Aufräumarbeiten in Hallein
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Aufräumarbeiten in Hallein
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Aufräumarbeiten in Hallein am Tag nach dem Hochwasserereignis
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Aufräumarbeiten in Hallein am Tag nach dem Hochwasserereignis
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Am Dürrnberg ging in der Plaik eine Mure ab
Roland Schwaiger
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