Reiterin auf Schimmel beim Springreifen bei Turnier in der Salzburgarena
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Sport

Amadeus Indoors: Veranstalter in Konkurs

Am Landesgericht Salzburg ist am Montag das Konkursverfahren über die „horsedeluxe event GmbH“ eröffnet worden. Die Gesellschaft hat das größte Reitsport-Event Österreichs, das „Amadeus Horse Indoors“, samt Messe in Salzburg veranstaltet.

Nach dem plötzlichen Tod des Gründers und Geschäftsführers im Frühjahr und wegen weggefallener Einnahmen durch die Corona-Pandemie wird das Unternehmen wohl nicht fortgeführt. Was das für die Zukunft der Veranstaltung heißt, ist noch unklar.

Reiterin auf Schimmel beim Springreifen bei Turnier in der Salzburgarena
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Als Insolvenzursache wird laut dem Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) zunächst die Covid-19-Pandemie genannt. Bei der zuletzt im Jänner 2021 durchgeführten Pferdesport-Veranstaltung sei es aufgrund nicht zugelassener Besucher zu Mindereinnahmen in der Höhe von rund einer Million Euro gekommen. Ein Betrag, den man laut Plan bei der kommenden Auflage im Dezember 2021 zumindest teilweise wieder kompensieren wollte.

Gründer im März überraschend verstorben

Allerdings erlag am 22. März Josef „Sepp“ Göllner, der Gründer und Geschäftsführer der „Amadeus Horse Indoors“, im Alter von 53 Jahren überraschend einem Herzinfarkt. Da er den Betrieb quasi alleine geführt habe, fehlen laut Insolvenzantrag Know-how und persönliche Netzwerke, um ein erfolgreiches und gewinnbringendes Fortbestehen gewährleisten zu können.

Josef Göllner, Gründer der Amadeus Horse Indoors
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Der Gründer und Geschäftsführer der Amadeus Horse Indoors, Sepp Göllner, verstarb im März überraschend

Das Event im Dezember könne so nicht stattfinden, der coronabedingte Verlust nicht mehr aufgefangen werden. Göllner hatte in den vergangenen auch zahlreiche Sponsoren an Land gezogen.

Laut AKV 800.000 Euro an Verbindlichkeiten

Die Gesamtverbindlichkeiten werden laut AKV mit rund 800.000 Euro bewertet, am Konto sollen rund 326.000 Euro liegen. Dazu dürften Forderungen aus der nicht gänzlich eingezahlten Stammeinlage bestehen. Laut Konkursantrag bestehen zudem offene Forderungen im Ausmaß von rund 220.000 Euro, wobei die Einbringung laut AKV noch zu prüfen sei.

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Derzeit ist die Zukunft der Veranstaltung ungewiss

Es sind 20 Gläubiger, aber keine Dienstnehmer betroffen. Die Gesellschaft befindet sich zur Hälfte im Besitz der Witwe Göllners, die andere Hälfte gehört laut Firmenbuch einem dem Pferdesport eng verbundenen Schweizer Unternehmer.

„Wunsch von allen Seiten, weiter zu machen“

„Grundsätzlich ist von allen Seiten der Wunsch und das Bestreben da, weiter zu tun“, sagte Ruth Büchlmann, die für die Öffentlichkeitsarbeit des Amadeus Horse Indoors verantwortlich ist, am Montagabend zur APA. Wie und in welcher Form das passieren könne, soll morgen, Dienstag, in einem Meeting besprochen werden. „Die Frage ist, welche Gesellschaft in Zukunft die Verantwortung – und in Zeiten von Corona heißt das vor allem auch die finanzielle Verantwortung – übernehmen könnte. Keiner weiß etwa, wie es mit den Virusvarianten weitergeht.“

Fakt sei, dass das Amadeus Horse Indoors die wichtigste und renommierteste Reitsportveranstaltung Österreich sei und zuletzt zudem zwei Weltcups (Dressur und Voltigieren) beherbergt hätte. „Auch das ist ein Grund weiter zu tun. Wir haben hart gearbeitet, um den Weltcup zugesprochen zu bekommen. Es wäre schade, das wieder zu verlieren“, sagte Büchlmann.