Landesgericht Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
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Gericht

„Vergewaltigung“: Drei Männer vor Gericht

In Salzburg stehen am Dienstag drei Kroaten wegen Vergewaltigung und Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung vor Gericht. Sie sollen im Sommer 2020 auf einem Campingplatz in Kroatien eine junge Frau missbraucht haben.

Die Frau war mit einer Freundin in Novigrad auf Urlaub und hat das Trio dort kennengelernt. Den Männern – zwei wohnen in Salzburg – zufolge sei es dann zu einvernehmlichen Sex mit der jungen Frau gekommen. Diese jedoch erstattete Anzeige.

Das Opfer soll laut Staatsanwaltschaft zunächst an einem der drei Kroaten interessiert gewesen sein und in der Wohnung von dessen Vater in Novigrad auch Intimitäten ausgetauscht haben.

Späterer Sex nicht mehr freiwillig

Laut Anklage kam es dann an mehreren darauffolgenden Tagen erneut zum Sex – im Endeffekt dann mit jedem von den Dreien, dies dann allerdings nicht mehr freiwillig. Deshalb wandte sich die junge Frau an die Polizei.

Für den Verteidiger eines der drei Verdächtigen, Franz Essl, ist der Hintergrund der Anzeige hingegen ein anderer. „Die junge Damen hat erst Monate später Anzeige erstattet, weil sie Informationen erhalten hat, dass sexuelle Aufnahmen im Internet kursieren würden. Mein Mandant hat jedoch solche Aufnahmen nie getätigt oder verbreitet“, sagt Essl.

Bis zehn Jahre Haft möglich

Unerklärlich sei zudem, warum die junge Frau – wie sie selbst zugebe – sich nach besagtem Urlaub noch öfter mit zweien der drei Männer getroffen hat, heißt es von einem anderen Anwalt. Essl sowie die anderen beiden Verteidiger fordern ob der Zweifel an den schweren Vorwürfen Freisprüche für ihre Mandanten.

Am Mittwoch soll die junge Frau unter Ausschluss der Öffentlichkeit einvernommen werden. Dann sollen auch die Urteile ergehen. Bei einer Verurteilung drohen den jungen Männern wegen Vergewaltigung und Verletzung der sexuellen Selbstbestimmtheit bis zu zehn Jahren Haft.