Impfstoff für Impfung wird mit Spritze aus Ampulle aufgezogen
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Gesundheit

Jugend hinkt bei Impfungen hinterher

Während in Salzburg die Impfquote bei den über 80-Jährigen deutlich über 80 Prozent liegt, hinken die Jungen nach. Rund 30 Prozent der 15 – bis 24-Jährigen haben bisher zumindest den ersten Stich bekommen. Viel zu wenig, finden Experten, zumal gerade unter Jugendlichen die Covid-Zahlen beunruhigen.

Das Argument, dass Covid bei Jugendlichen wenn überhaupt lediglich einen milden Verlauf nehme, lässt Robert Sollak nicht gelten. Der Mediziner ist Impfkoordinator des Landes und weiß auch um schwere und schwerste Krankheitsverläufe: „Es gibt auch bei Kindern das Long-Covid-Syndrom, sodass es auch bei den jungen Patienten dann teilweise zu einer wochen- bis monatelangen Einschränkung der Leistungsfähigkeit kommt.“

Virus könnte auf ältere Menschengruppen überspringen

Impfkoordinator Sollak plädiert dafür, dass sich auch Jugendliche verstärkt zur Impfung anmelden – auch im Interesse anderer: „Sonst würde das Virus in diesen Altersgruppen besonders zirkulieren und könnte dann auch auf ältere Menschen überspringen, die sich nicht impfen lassen wollen oder können.“ Rechtlich können Jugendliche ab dem 14. Lebensjahr selbst über eine Impfung entscheiden, zwischen dem 12. und 14. Lebensjahr ist das Einverständnis der Eltern erforderlich.

Coronavirus auch für Kinder gefährlich

Jede 1000. Covid-Infektion bei Kindern und Jugendlichen nimmt einen schweren Verlauf. In Salzburg sind bisher 500 Kinder und Jugendliche stationär im Spital gelandet, 130 auf der Intensivstation.

Dass in Salzburg erst rund 30 Prozent der 12 bis 24-Jährigen die erste Covid-Teilimpfung bekommen haben, liegt nach Einschätzung von Experten weniger an den Betroffenen selbst, stellt Psychologin Sabine Schneider fest: " Das liegt oft an den Eltern, die selbst verunsichert sind". Die Kinder seien oft impfbereiter als ihre Eltern es zulassen würden, so Schneider.

Jugendliche bei Impfung hinten nach.