Coronavirus

PCR-Tests für Reiserückkehrer angedacht

Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) denkt angesichts der Verbreitung von Coronavirus-Varianten Maßnahmen für Rückkehrer von Urlaubsreisen an – konkret PCR-Tests für Menschen, die in sensiblen Bereichen wie Altersheimen arbeiten. Fix ist allerdings noch nichts.

Betroffen wären nicht nur Heimkehrer aus ausgewiesenen Mutations- und Hochinzidenzgebieten: „Wir überlegen, dass Mitarbeiter von Einrichtungen wie Seniorenwohnheimen nach der Rückkehr aus dem Ausland einen PCR-Test machen müssen“, sagte Haslauer bei einem Pressegespräch am Dienstag. Ansonsten drohe Quarantäne.

Markus Kurcz, Wilfried Haslauer, Uta Hoppe (von links nach rechts) stehen an Stehtischen bei Pressekonferenz
ORF
Katastrophenschutzleiter Markus Kurcz, Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Primaria Uta Hoppe (v. l. n. r.) stellten die Coronavirus-Strategie des Landes Salzburg für Sommer und Herbst vor

Derzeit seien aber noch viele Fragen offen – etwa ob eine CoV-Impfung von PCR-Test bzw. Quarantäne befreie. „Das ist alles noch in Diskussion“, sagte der Landeshauptmann. Er kündigte eine Lösung im Laufe des Sommers an. Man werde sich dabei mit dem Bund absprechen, notfalls aber einen eigenen Salzburger Weg beschreiten. Haslauer ortete heute beim Personal von Heimeinrichtungen noch einen gewissen „Motivationsbedarf fürs Nachimpfen“. Ihm zufolge sind zwei Drittel bis drei Viertel der Mitarbeiter geimpft, die genaue Zahl werde gerade erhoben.

Im Uniklinikum Pflichttests für ungeimpftes Personal

Für das Gesundheitspersonal in den Krankenhäusern soll die angedachte Regelung übrigens nicht gelten. „In den Spitälern haben wir komplette FFP2-Maskenpflicht. Alle, die nicht geimpft sind, müssen zweimal die Woche einen Antigen-Test machen, der auch kontrolliert wird“, sagte dazu Primaria Uta Hoppe vom Uniklinikum Salzburg. Die Ärztin betonte heute auch, dass die Experten davon ausgehen, dass die Delta-Variante spätestens im Herbst auch in Salzburg die dominierende sein werde.

Polizei soll „3-G-Regel“ in Gastronomie kontrollieren

Wichtig sei außerdem die Durchsetzung der „3-G-Regel“ (geimpft, getestet, genesen) vor allem in der Gastronomie. Ärzte hatten zuletzt einen zu laxen Umgang damit kritisiert. „Wir werden die Einhaltung der ‚3-G-Regeln‘ durch die Polizei kontrollieren lassen“, sagte Haslauer dazu. „Die Gesundheitsbehörden werden das beauftragen – stichprobenartig.“

Denn eines ist für Primaria Hoppe klar: „Die Fallzahlen werden steigen, wir erwarten vor allem bei den jüngeren Menschen eine höhere Anzahl von Infizierten, deshalb ist die Vollimmunisierung das wichtigste Werkzeug.“ Nach aktuellem Kenntnisstand senke die Impfung auch die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung des Coronavirus deutlich.

Contact-Tracing neu organisiert

Unterdessen organisiert das Land Salzburg das Contact-Tracing in einem Fünfstufenmodell neu: „Damit bleiben wir durchhaltefähig, um auch in längeren Zeiträumen mit hohen Infektionszahlen das Virus erfolgreich eindämmen zu können“, sagte Markus Kurcz, Leiter des Katastrophenschutzes im Land Salzburg. Bei niedrigen Fallzahlen ist die Kontaktverfolgung Sache des zentralen Contact-Tracing-Teams des Landes.

Je nach Höhe der Infektionszahlen werden dann stufenweise Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden und Bezirkshauptmannschaften, des Arbeitsmarktservice (AMS), der Gemeinden und letztlich Helfer des Bundesheers eingeschaltet.

PCR-Gurgeltests statt Antigen-Tests möglich

Auch beim Testen kündigt sich in Salzburg ein Strategiewandel an. „Es gibt das Bestreben des Bundes, Antigen-Tests durch PCR-Gurgeltests zu ersetzen“, sagte Kurcz. Ein konkreter Zeitplan liege noch nicht vor. Regionalen CoV-Ausbrüchen im Sommer will das Land mit regionalen Maßnahmen entgegenwirken, etwa Ausfahrtstests und Kontrollen in betroffenen Gemeinden. „Das hat sich im Frühling als sehr wirkungsvoll erwiesen“, sagte Haslauer. „Die Gesundheitsbehörden werden außerdem die Einhaltung der ‚3-G-Regeln‘ konsequent stichprobenartig kontrollieren.“

Hauptstrategie bleibt für den Landeshauptmann aber das Impfen: „100 Prozent wird man nie erreichen, nicht einmal mit Impflicht. Wir wollen auch keine Impflicht, das ist Teil der Eigenverantwortung“, sagte er heute. Das Land wolle aber mit Sonderimpfaktionen möglichst viele Menschen zur Immunisierung bewegen.