Hubert Stock – Wolfsbeauftragter des Landes Salzburg – geht davon aus, dass es sich um den Wolf handelt, der sich seit Wochen in der Gegend aufhält und schon viele Schafe getötet hat.
Für die Berg- und Almbauern seien die weiteren mutmaßlichen Wolfsrisse eine Katastrophe – auch emotional bei Fund und Anblick der Kadaver: „Die Landwirte sind wirklich sehr besonnen, aber auch nahe der Verzweiflung, wenn es täglich neue Risse bei den Schafen gibt.“
Viele verenden qualvoll, ziehen zum Teil über Stunden herausgerissene Eingeweide hinter sich her, ehe sie sich zum Sterben hinlegen.
Wolf bisher nicht gesichtet
Gesichtet worden ist der Rauriser Wolf bisher nicht. Jetzt warte man auf das Ergebnis der neuen DNA-Proben, sagt Stock. Bei den bisherigen 46 toten Schafen ist ganz klar bestätigt, dass es sich um Wolfsrisse handelt.
26 Tiere werden immer noch vermisst, so der Fachmann: „Man kann erst am Ende der Almsaison sagen, wie viele Schafe dann definitiv nicht mehr nach Hause kommen.“
Noch keine Entscheidung für oder gegen Abschuss
Schon vor einem Monat hat die Jägerschaft einen Antrag auf Abschuss des Rauriser Wolfes eingereicht. Eine Entscheidung der Bezirkshauptmannschaft Zell am See steht noch aus. Agrarlandesrat Josef Schwaiger (ÖVP) hatte sich zuletzt für eine rasche Entscheidung ausgesprochen – innerhalb weniger Wochen. Zwei, drei Monate könne bzw. dürfe man nicht mehr warten, so der Regierungspolitiker.
Naturschutzbund und WWF wehren sich juristisch mit Einsprüchen vehement gegen einen etwaigen Bescheiden der Behörden zum Abschuss.
Goldschakal überwindet Herdenschutz mühelos
In Göriach (Lungau) wird die Herde eines Schafbauern seit Herbst immer wieder von einem Goldschakal heimgesucht – trotz Verwendung von Herdenschutzzäunen. Mittlerweile gebe es den dritten Riss, sagt Hubert Stock, Wolfsbeauftragter des Landes Salzburg – mehr dazu in salzburg.ORF.at (30.6.2021)