Neue Pläne Werfenweng
Gemeinde Werfenweng
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Tourismus

Ärger über Hotelpläne in Werfenweng

In Werfenweng (Pongau) sorgen geplante Hotels und Chalets für Ärger. In der nächsten Gemeindevertretungssitzung in zwei Wochen soll der Flächenwidmungsplan beschlossen werden – ohne FPÖ und Heimatliste, sie haben aus Protest die Gemeindevertretung verlassen.

Gebaut werden sollen in Werfenweng zwei Hotels und zehn Chalets im Ortszentrum, inklusive Tiefgarage, Geschäftszeile und Flaniermeile. Im ursprünglichen Plan wären die Gebäude der beiden Hotels noch höher vorgesehen gewesen, jetzt gibt es dafür allerdings einen neuen Plan mit einer verringerten Höhe. Für das Bauvorhaben müssten 7100 Quadratmetern Waldfläche gerodet werden, das ist auch bereits bewilligt worden.

Jetzt wird allerdings Kritik der Einheimischen und Touristen laut. In den letzten 20 Jahren sei ein Klotz nach dem anderen hier hochgezogen worden. „Immer mehr Gasthäuser verlieren einfach ihre Daseins Möglichkeit“, so Claudia Kesternich, eine Urlauberin aus Bremen die schon seit vielen Jahren nach Werfenweng kommt.

„Die Bevölkerung will in der Gemeinde leben“

Im Ort werden derzeit auch noch Seechalets gebaut. Für das Gelände beim alten Hotel Steinberghof wurde ein weiteres Chalet-Projekt mit 200 Betten vorgestellt. Sollte tatsächlich alles gebaut werden, wären das um die 25 Prozent mehr Gästebetten für Werfenweng – zu viel für den kleinen Ort, sagen Kritiker. „Der Komplex ist einfach viel zu groß. Wir haben auch versucht das Projekt zu verbessern und unsere Vorstellungen einzubringen, aber leider ist uns das nicht wirklich gelungen.“ Deshalb sei man auch geschlossen aus dem Gemeinderat ausgetreten, so Martin Rainer, Gemeindevertreter der Heimatliste. Karin Dollinger die Naturschutzsprecherin der SPÖ kritisiert weiter: „Die Bevölkerung will in ihren Gemeinden leben, sie will einen verträglichen Fremdengverkehr, familiengeführte Unternehmen und nicht als Investment hergenommen werden für fremde Anleger.“

Der Bürgermeister Peter Brandauer (ÖVP) bleibt inzwischen bei seinen Plänen, er wolle zunächst die beiden großen Hotels im Ortskern umsetzen. „Ja natürlich gibt es verschiedene Meinungen dazu und die darf es auch geben. Trotzdem ist es so, dass hier auch ein demokratischer Prozess stattgefunden hat“, so Brandauer.

Weitere Verhandlungen in zwei Wochen

Mitte Juli wird die Gemeindevertretung wieder zusammentreffen, denn noch fehlt der Beschluss für den neuen Flächenwidmungsplan. Darüber werde allerdings nur die ÖVP abstimmen, weil die anderen Gemeindevertreter die Bauvorhaben nicht mittragen. Die Opposition aus Freiheitlichen und Heimatliste hatte zuvor die Gemeindevertretung aus Protest verlassen.