Covid-Krisenstab im Landtag (v.l.n.r.): Mike Leprich, Günther Trinker (beide LFK), Anton Holzer (Rotes Kreuz), Markus Kurcz (Land Salzburg), Anton Waldner (Bundesheer)
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Gesundheit

Land will sich gegen weitere Welle wappnen

Eine 7-Tage-Inzidenz von 3,6, knapp 60 Prozent der Bevölkerung zumindest einmal geimpft und aktuell nur vier Covid-19-Patienten im Spital: Ähnlich gut war die Lage in Salzburg auch im Sommer des Vorjahres, bevor die nächste Welle kam. Das Land will sich daher mit 50 Millionen Euro bereits jetzt dagegen wappnen.

Politik, Medizin, Einsatzkräfte und Krisenmanager haben dazu am Mittwochnachmittag im Chiemseehof am Sitz der Salzburger Landesregierung getagt und waren sich einig: Es sei ein Trugschluss zu glauben, dass das Coronavirus bereits komplett unter Kontrolle sei. Daher gebe es derzeit eine Art Stand-by-Modus bei den Maßnahmen.

„Wir haben im Contact-Tracing ein fünfstufiges Eskalationsmodell, wir halten die Grundlast jetzt aufrecht, weil es derzeit Gott sei Dank kaum Fälle gibt. Wichtig ist, dass das Know-how auch bei den Bezirkshauptmannschaften erhalten bleibt, und wichtig ist, dass wir sehr schnell wieder Leute etwa beim Contact-Tracing einsetzen können – mit dem Ziel, eine weitere Verbreitung der Infektion hintanzuhalten“, sagte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP).

Experten: Impfung entscheidet über Erfolg gegen CoV

58 Prozent der über Zwölfjährigen sind in Salzburg mit Stichtag Mittwoch zumindest einmal gegen Covid-19 geimpft, ein Wert, der aber noch deutlich steigen soll, zumal inzwischen ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht. Impfen als Maßnahme Nummer eins gegen eine vierte Welle, das sieht auch die Medizin so, betonte Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz.

„Man sieht es an Beispielen aus den anderen Ländern: Wenn die Delta-Variante, die deutlich ansteckender ist und leider auch schwerere Krankheitsverläufe hat, wenn da eine gewisse Prävalenz (Überlegenheit, Dominanz, Anm.) erreicht wird, dann werden auch die Fallzahlen steigen, das haben die anderen Länder vor allem unter der ungeimpften Bevölkerung gezeigt. Darum ist das vorrangige Ziel, jetzt noch möglichst viele Personen voll zu immunisieren, damit sie möglichst gut gegen die Delta-Variante geschützt sind“, sagte Juhasz.

50 Millionen Euro für Anti-Covid-19-Maßnahmen reserviert

Geld für Anti-Coronavirus-Maßnahmen ist vorhanden. 50 Millionen Euro wurden bereits zusätzlich budgetiert, sagte der Gesundheits- und Finanzreferent der Landesregierung, Christian Stöckl (ÖVP).

Mit der richtigen Kombination aus Impfen, Testen, Contact-Tracing und den bekannten Hygienemaßnahmen will sich das Land Salzburg nicht noch einmal von der Wucht einer möglichen weiteren Coronavirus-Welle überraschen lassen.

Land trifft Vorbereitungen gegen vierte Welle