Felssturz Tennengebirge
Markus Holzer
Markus Holzer
Umwelt

5.000 Kubikmeter Fels abgestürzt

Oberhalb des Schotterwerks bei Stegenwald in Werfen (Pongau) ist jetzt ein 5.000 Kubikmeter großer Felsblock des Tennengebirges in die Tiefe gestürzt. Die Stelle stand seit Monaten unter Beobachtung. Wegerhalter wie der Salzburger Alpenverein zeigen sich über die zunehmenden Felsstürze generell besorgt.

Der Fels zwischen dem Hochkogel und dem Tiroler Kopf ist rund 500 Meter in die Tiefe gestürzt und hat sich am Fuß der Steilwand pulverisiert, schildert Geologe Gerald Valentin. Die Ursache für den Felssturz war Wasser, das in Felsspalten gedrungen ist und durch ständige Temperaturunterschiede schließlich zur Ablösung des Gesteins geführt hat.

„Die Kartierung vor Ort hat ergeben, dass noch weitere, frische Risse im Gestein vorhanden sind. Ich rechne damit, dass sich in den nächsten Monaten und Jahren hier weitere Felsstürze ereignen werden. Ich gehe von Kubaturen von 5.000 Kubikmeter aus und weit über zehntausend Tonnen, die hier in die Tiefe stürzen werden“, sagt Valentin.

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Felssturz Tennengebirge
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Spalten im Felsen an der Abbruchstelle
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Standbild aus Handyvideo mit der Staubwolke des Felssturzes
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Blick vom Polizeihubschrauber auf die Abbruchstelle am Tennengebirge
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Geologe Gerald Valentin inspiziert den Fels rund um die Abbruchstelle
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Mit Hilfe des Polizeihubschraubers untersucht der Geologe die Felswand

„Verwitterungsprozess“ bereitet Wegerhaltern Sorge

Die Geologen betrachten zwar dieses Felssturzereignis als normalen Verwitterungsprozess und es sei keine auffällige Häufung solcher Ereignisse zu beobachten, heißt es vom Landesgeologischen Dienst. Dennoch müssen bekannte Schwachstellen im Fels weiter unter genauer Beobachtung stehen.

Wegerhaltern wie dem Österreichischen Alpenverein in Salzburg bereiten solche Felsstürze zunehmend Sorge: "Wir müssen immer wieder Wege sperren und bei einzelnen Wegen ist es überhaupt die Frage, ob wir sie in Zukunft aufrecht erhalten können, sagt Alpenvereinsvorsitzende Claudia Wolf. „Die Frage ist immer, gibt es einen anderen Weg, der nicht so gefährlich ist?“, ergänzt Wolf.

5.000 Kubikmeter Fels abgestürzt