Salzburger Dom
ORF.at/Georg Hummer
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Religion

Priestermangel: Ein Seelsorger – fünf Pfarren

Der Priestermangel in der Erzdiözese Salzburg bringt die Seelsorge immer mehr in Bedrängnis. Ab Herbst müssen zwei Priester sogar jeweils fünf Pfarren betreuen. Das zeigt die Neuaufteilung der 220 Pfarren im Land Salzburg und dem dazugehörigen Tiroler Unterland nach einigen Pensionierungen.

Diese beiden Fälle mit jeweils fünf Pfarrgemeinden pro Person seien zwar statistische „Ausreißer“, heißt es von der Diözesanleitung. Möglich sei eine solche Lösung aber nur durch mehr Männer und Frauen, die als Pastoral- und Pfarrassistenten hauptberuflich arbeiten.

Die Salzburger Stadtpfarren Herrnau, Gneis, Morzg, Nonntal und künftig auch St. Paul müssen sich ab Anfang September einen Pfarrer teilen – nämlich Alois Dürlinger. Er ist damit für die Seelsorge für knapp 13.000 Gläubige zuständig.

Unterpinzgau bekommt afrikanischen Seelsorger

Auch die Pfarrgemeinden Lend, Embach, Dienten, Eschenau und Taxenbach (alle Pinzgau) werden künftig von einem Kooperator betreut: Luke Ndubuisi, der bisher in Oberbayern als Pfarrer tätig war und aus Nigeria stammt.

Der Grund für diese Häufung ist die immer weiter sinkende Zahl der Priester. Allein acht gehen heuer in der Erzdiözese Salzburg in Pension. Damit bleiben 171 übrig, von denen aber nicht alle im Pfarrdienst sind.

Pastoralassistenten immer wichtiger

Im Durchschnitt kommen auf einen Priester zwei Pfarren, heißt es von der Diözese. Damit werden aber auch die nicht geweihten Mitarbeiter immer wichtiger: 28 Frauen und Männer arbeiten als Pastoral- und Pfarrassistenten.

Sie sind quasi Geschäftsführer von Pfarren und nehmen dem Priester einen Großteil der administrativen Arbeit ab. Heuer wurden fünf neue bestellt. Sie werden für die insgesamt 220 Pfarren der Erzdiözese immer wichtiger.

Kaum noch Priesterweihen

Neue Priester gibt es mittlerweile nur noch ganz wenig. Heuer wurde zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder einer geweiht – der Lungauer Rupert Santner. Er tritt im Herbst seinen Dienst als Kooperator im Tiroler Teil der Erzdiözese Salzburg an, der im Unterland über St. Johann, Kitzbühel und Wörgl bis ins Zillertal reicht.