Wann die Großmolkerei wieder störungsfrei arbeiten kann, ist derzeit noch unklar. Die Salzburg Milch ist nach dem Kranhersteller Palfinger der zweite Industriebetrieb in Salzburg, der Ziel einer solchen Attacke geworden ist. Palfinger hat letztendlich den Kriminellen laut Insidern viel Geld bezahlt, um wieder ungestört produzieren zu können. Kein Einzelfall, vermutet ein IT-Sicherheitsexperte. Bei der Salzburg Milch hüllt man sich aktuell in Schweigen, wie es weitergehen soll mit der Behebung der schweren IT-Infrastruktur-Probleme.
„Scham und Angst in vielen Firmen“
Dass dieser Fall – wie der von Palfinger – öffentlich bekannt geworden ist, dürfte eher die Ausnahme sein, sagen Fachleute. Martin Herfurt leitet eine Beratungsfirma für IT-Sicherheit in Wals (Flachgau): „Viele Firmen, die angegriffen werden, melden aus Scham und aus Angst vor Reputationsverlust diese Zwischenfälle nicht. Sie bezahlen lieber das geforderte Geld, was ihnen hilft, ihr Tagesgeschäft möglichst schnell wieder aufzunehmen.“
„Es wird an falschen Stellen gespart“
Die Branchen, die als Ziele für Cyber-Attacken in Frage kommen, seien breit gestreut, sagt der Fachmann: „Studiendaten zeigen, dass vor allem Unternehmen aus den Bereichen Transport und Verkehr, Tourismus und Freizeitwirtschaft und Industrie besonders anfällig sind für Angriffe auf die IT-Security.“
Nach Ansicht von Martin Herfurt würden zahlreiche Betriebe an der falschen Stelle sparen – nämlich bei der Sicherheit ihrer Computersysteme.