Mit 250 großflächigen Plakaten in allen Salzburger Bezirken sowie auf Bussen und Bahne des Salzburger Verkehrsverbunds soll zunächst das Thema Gewalt in der Erziehung eine breite Öffentlichkeit bewusst gemacht werden.
In einem zweiten Schritt sollen Information und Aufklärung der Eltern in den Vordergrund rücken. In Phase drei der Kampagne geht es schließlich um die verstärkte Aufklärung von Kindern und Jugendlichen über ihre Rechte.
Leichte Ohrfeige für jeden zweiten Erwachsenen okay
Denn laut einer aktuellen Studie aus dem Jahr 2019 betrachtet jeder zweite Erwachsene in Salzburg eine leichte Ohrfeige für das eigene Kind als völlig okay. Ein Drittel der mehr als 800 Befragten hält es für erlaubt, das Kind als Versager zu beschimpfen oder Kindern anzudrohen, sie in ein Heim zu stecken.
Gleichzeitig hält ein Drittel der befragten Kinder es für legitim, beschimpft zu werden, und ein Viertel der befragten Kinder hält eine Ohrfeige für unproblematisch. Hier wolle das Land nun – gemeinsam mit der Kinder- und Jugendanwaltschaft – gegensteuern, kündigt der ressortzuständige Sozialreferent Heinrich Schellhorn von den Grünen an.
„Zu wenig Problembewusstsein in der Bevölkerung“
„Wir wollen mehr Menschen damit konfrontieren, dass Gewalt in jeder Form – also physische wie auch psychische Gewalt – verboten ist. Das ist in der Bevölkerung noch nicht ganz durchgedrungen. In einer ersten Phase geht es daher um Sensibilisierung. Und in weiterer Folge geht es darum, auch die entsprechenden Hilfsangebote unter die Leute zu bringen“, sagt Schellhorn.
Die Kampagne für gewaltfreie Erziehung startet am Montag und läuft bis Mitte November.